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Verfasser: Trzoska Datum: Mittwoch, den 2. Mai 2007, um 15:58 Uhr Betrifft: Thema "Weinen"
Ich bin immer noch zum Weinen fähig oder gerade in letzter Zeit wieder; aber wenn man sich genau beobachtet und die Gründe und Ursachen zum Weinen durchschaut, bleiben auch die Tränen aus. Ich werde oft misstrauisch, wenn ich jemanden weinen sehe. Unser jüngster Sohn weint nach einem Streit mit seinem Bruder immer besonders laut, damit der andere eins drauf kriegt und nicht er. So war es auch bei meinen Geschwistern. Eine "Schwester" in der Kirche weint öffentlich vor allen anderen, damit jeder die Unschuld und BuÃfertigkeit sieht. Ein "Bruder" weint beim Zeugnisgeben, weil er von seiner Demut selbst gerührt ist. Ich muss an offenen Gräbern weinen, weil mir die mir bekannte und vertraute Person und ihr Ende bewusst wird. Viele Menschen werden weinen, weil ihnen bewusst werden wird, dass sie jemandem zu Unrecht Unrecht getan hatten, weil ihnen bewusst wird: Wir haben ihn getreten, verachtet, verpöhnt und ausgestoÃen, und - meine Güte - er hatte Recht gehabt! Und werfen eine schwarze Rose ins Grab.
Wenn ich weine, brauche und möchte ich keinen Trost und kein Mitleid, sondern ich möchte in der Trauer zerflieÃen und dabei glücklich sein.
Weint, weint, weint, aber instrumentalisiert es nicht!