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Verfasser: Musti
Datum: Montag, den 16. April 2007, um 15:37 Uhr
Betrifft: oder hier 2

Glaubt man der Bibel, dann hätte Gott zur Zeit des Mose z. B. Völkermorde und Tieropfer befohlen. Jesus von Nazareth lehrt jedoch: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen (Lukas 6, 27). Das Opfern von Tieren lehrt er nicht. Stattdessen treibt er die Tierhändler aus dem Tempel hinaus.
Hat sich Gott also geändert? Oder stehen hinter dem Gott der Bibel zwei Götter? Oder mehrere? Warum gibt es so viele Widersprüche in der Bibel? Und woran kann man sich halten?

In ihrem aktuellen Katechismus erklärt die katholische Kirche zu dieser Frage verbindlich: Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes (Nr. 140).
Und die evangelische Kirche hat in ihren Bekenntnisschriften bis heute verbindlich festgelegt: Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind einzig Richter, Regel und Richtschnur, nach welchen müssen alle Lehren erkannt und geurteilt werden, ob sie gut oder böse, recht oder unrecht sind (Konkordienformel aus dem Jahr 1580, Epitome, Summarischer Begriff 3.).

Wenn das "wahre Wort Gottes" z. B. im Neuen Testament aber nicht übereinstimmt mit dem "wahren Wort Gottes" im Alten Testament, dann wird dies in den Kirchen u. a. damit erklärt, dass Gott sein Denken bzw. sein Verhalten teilweise geändert habe.

Doch in der Bibel selbst steht geschrieben: Ich, der HERR, ändere mich nicht. So heißt es im Alten Testament (Maleachi 3, 6). Und im Neuen Testament liest man: Jesus Christus, gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13, 8). Außerdem widerspricht sich die Bibel auch innerhalb des Alten Testaments und innerhalb des Neuen Testaments, wie nachfolgende Gegenüberstellungen zeigen.
Woran soll sich der Leser aber dann halten, wenn er an den Gott der Bibel glauben will?

Unbestritten ist: Geändert haben sich die Menschen, welche die Texte der Bibel geschrieben haben. Und man könnte fragen: Wer hat sie jeweils inspiriert? Nur der Schöpfergott, den Jesus "Vater" nannte? Oder auch ein Anderer? Vielleicht der Teufel?

1) (a) Gottes sehr gute Schöpfung:
Mensch und Tier ernähren sich von Pflanzen und Früchten

Gott spricht zu den Menschen: "Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut."

(1. Mose 1, 29-31)

(b) Die Änderung:
Mensch darf Furcht und Schrecken verbreiten und alles essen, was sich bewegt

Nach der Sintflut soll Gott zu den Menschen anders gesprochen haben: "Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich euch alles gegeben. Allein esst das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben ist."

(1. Mose 9, 2-4)

(c) Die Verschonung:
Wenigstens einige Tiere sind jetzt vor dem Schlächter geschützt

Nach einiger Zeit soll Gott den Menschen "Reinheitsgebote" gegeben und ihnen geboten haben, welche Tiere sie ab jetzt essen dürfen und welche wegen deren angeblicher "Unreinheit" nicht. Doch genau dieser kultische "Makel" schützte sie.
Nicht geschlachtet und gegessen wurden deshalb: Kamel, Klippdachs, Hase, Schwein, Wassertiere ohne Flossen und ohne Schuppen, Adler, Habicht, Fischaar, Geier, Weihe, Rabe, Strauß, Nachteule, Kuckuck, Sperber, Kauz, Schwan, Uhu, Rohrdommel, Storch, Reiher, Häher, Wiedehopf, Schwalbe, geflügelte Tiere mit vier Füßen - mit Ausnahme von Arbe-, Solam-, Hargol- und Hagab-Heuschrecken, alle Tatzentiere wie Katzen oder Bären, Wiesel, Maus, Kröte, Gecko, Molch, Eidechse, Blindschleiche und Maulwurf.

(Aufzählung nach 3. Mose 11, 1-30; Übersetzung der Namen nach Martin Luther)

(d) Unbegrenztes Schlachten?
Jetzt dürfen alle Tiere ohne Einschränkung gegessen werden

Im Neuen Testament erfolgt die dritte Änderung. Paulus erklärt dort: "Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert. Denn ´die Erde ist des HERRN und was darinnen ist’."

(1. Korinther 10, 25-26)

Paulus oder einer seiner Schüler lehrt auch, nicht auf bestimmte Speisen zu verzichten: "Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet."*

(1. Timotheus 4, 4-5)

* Anmerkung: Wer weiß, ob nicht jemand eines Tages auf die Idee kommt, auch den Verzehr von Menschenfleisch auf diese Weise  rechtfertigen zu wollen?

2) Gott: Ich habe keine Opfer geboten. Sie sind mir ein Gräuel

Gott spricht durch den Propheten Hosea: "Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer."

(Hosea 6, 6)

Durch den Propheten Jesaja spricht Gott: "Ich habe keinen Gefallen am Blut der Stiere, Lämmer und Böcke ... Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel."

(Jesaja 1, 11.13)

Und durch den Propheten Jeremia redet Gott: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch! Ich aber habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern, sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein."

(Jeremia 7, 21-23)

Auch durch den Propheten Amos spricht Gott: "Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich keinen Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören."

(Amos 5, 21-23)

Gott: Bringt mir Opfer dar

Von Gott sollen aber auch die Anweisungen kommen, dass bei allen Festen Tiere ermordet und verbrannt werden müssen "zum lieblichen Duft für den HERRN", z. B. am Neujahrstag, am Versöhnungstag, zum Passahfest, Wochenfest, Laubhüttenfest oder zum Fest der Erstlingsgabe.

(z. B. 4. Mose 28 und 29)

Bereits beim Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft habe Gott angeblich geboten, "je ein Lamm für ein Haus" zu schlachten, was jährlich wiederholt werden musste.

(2. Mose 12, 3-6.25 f.)

Doch auch im Alltag will jener Gott auf diese Weise täglich "beruhigt" werden*, z. B., indem man ihm "das Fett, das die Eingeweide bedeckt", darbringen muss, "das gesamte Fett an den Eingeweiden, die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst ... Es ist ein Feueropfer zum lieblichen Duft für den Herrn."

(3. Mose 3, 1-17)

* Täglich wurden mindestens zwei Lämmer getötet (4. Mose 28, 3-4)

Vor dem Tempeleingang steigt vom Altar der Rauch brennender Kadaver empor und die Gemeinde singt "Halleluja" (z. B. Psalm 135, 1-3).
Und der im Tempel wohnende Gott sagt über diesen Ort: "Dies ist die Stätte meiner Ruhe ewiglich; hier will ich wohnen, denn das gefällt mir ..."

(Psalm 132, 14)

So das Wetter ist zu schön und Ich habe keine Lust mehr.
Ich habe noch sehr sehr viel ehrlich aber will ja nicht aus einem Exmo Forum ein Bibelforum machen aber wenn ihr möchtet Björn, Chrischi, Chamael usw mache ich gerne weiter

genießt den schönen Tag bis bald, Ich geh jetzt schwimmen:-)

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