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Verfasser: Chrischi
Datum: Dienstag, den 27. März 2007, um 14:07 Uhr
Betrifft: Hier geht’s ja wirklich zu wie beim Simultanschach!

Ja, in der Tat: Es ist alles nicht ganz einfach …

> Um noch ein letztes Mal auf das ernsthafte Cousinchen (ebenfalls mit perfekten Kenntnissen der deutschen Sprache ausgestattet ) zu sprechen zu kommen: die ist übrigens dem ’Verlagswesen’ treu geblieben  und hat heute eine leitende Position in einem grossen deutschen (weltlichen) Verlagshaus .... Insofern habe ich durchaus auch noch jede Menge Hoffnung, dass Du eines Tages merkst, dass Du mit geistiger Höchstgeschwindigkeit auf einem toten Gleis unterwegs bist.  Zumindest aus meiner Sicht heraus, dass Du das (im Moment?) anders siehst ist klar. Und wie Du ja selbst auch schon gesagt hast: am Ende unseres Lebens sind wir alle klüger ....

Sie arbeitet im Verlagshaus? Nun, mein Traumberuf ist ja Schriftsteller. Passt also ganz gut zusammen.

> Bis dahin geniesse Dein Leben bei den Zeugen Jehovas, es gibt ja wahrlich schlimmere Schicksale, die einen Menschen ereilen können, als bei den Zeugen (oder den Mormonen) zu landen. Was mich auch interessieren würde: Hatte glaub’ ich auch Musti schon gefragt: Bist Du konvertiert (und wenn ja, wie kam der Kontakt zustande?) oder in diese Gemeinschaft hineingeboren? Du hast zwar geschrieben, dass Du früher Agnostiker warst, aber das alleine sagt ja noch nichts, obwohl es eher auf ein Konvertieren hindeutet.

Ja, genau genommen war ein Konvertieren nicht direkt gegeben, weil ich bis dahin keiner anderen religiösen Gemeinschaft angehört habe. Allerdings war meine Großmutter Zeugin Jehovas, durch die ich dann über meine Mutter in irgendeiner Weise immer mal mehr oder weniger direkt damit zu tun hatte. Aber persönliches Glaubensleben? Nun, ich war (sehr, sehr!!) weltoffen und lebte eigentlich von allem distanziert und agnostisch. Die Evolutionstheorie war (und ist!) eines meiner Hobbys und ich glaubte brav alles, was mir in Dokumentarfilmen berichtet wurde.

Mein Umdenken begann, als mir plötzlich klar wurde, in was für einer komplexen Weltordnung wir doch leben. Ich begeisterte mich für alle Lebensformen und staunte über deren Komplexität. Es dämmerte mir: Du liegst falsch. Hier war nicht Zeit und Zufall, sondern Verstand am Werk. Dies langsam, aber sicher begreifend, las ich ein Buch mit dem Titel „Gibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?“. Ich fing an zu glauben. Der Bibel zu glauben. In dem Sinne bin ich „konvertiert“ vom Atheismus (oder Agnostizismus) zum Theismus.

> Wäre Misstrauen gegenüber der Organisation denn etwas Schlimmes für Dich? Und eine dritte abschliessende Frage (falls ich das mal wusste, habe ich’s nämlich vergessen): wie begründen die ZJ die Existenz u. die Struktur ihrer speziellen Organisation biblisch? Ich kenn das halt von den Neuapostolischen und den Mormonen mit ihren Aposteln und Propheten, die Katholiken mit ihrem Petrus-Stein, auf dem alles aufbaut und wie ist das mit den Zeugen und der Wachturm-Gesellschaft? Auf welche Bibelstelle berufen die sich dabei?

Erst einmal: Kritik an der WTG ist in Ordnung, akzeptabel und u.U. sogar nachvollziehbar. Misstrauen jedoch setzt voraus, dass ich ihr böswillige Absichten unterstelle. Das will ch nicht, weshalb Misstrauen etwas Schlimmes für mich wäre – ja. Auf welche Bibeltexte die WTG ihre Autorität beruft? Nun, zum ersten: Sie ist ja nicht von sich aus das Gerüst der Gemeinde Christi, sondern durch Gottes Barmherzigkeit dazu „berufen“ (d.h. eingeladen) worden. Zum zweiten: Die Texte, auf die man sich beruft, sind solche, die aussagen, dass Christi wahre Nachfolger das Evangelium weltweit predigen würden:

„Aber dieses Evangelium vom Reich [Gottes] wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören“ (Matthäus 24:14);
dass man für Gott als Zeugnisträger einstehen muss, um Jesus nachzufolgen, da auch er ein Zeuge für Gott war:

„Ihr seid meine Zeugen – Spruch des Herrn [hebr. Jéhovah] – / und auch mein Knecht, den ich erwählte“ (Jesaja 43:10);

„und von Jesus Christus; er ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Er liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut“ (Offenbarung 1:5);
und dass Gott sich ein Volk für seinen Namen aus den Nationen heraussucht:

„…, dass Gott selbst zuerst eingegriffen hat, um aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.“ (Apostelgeschichte 15:14).

Das sind grundlegende Texte, auf die sich die WTG beruft. Sie kann es nicht im Sinne der röm.-kath. Kirche zum Ausdruck bringen, weil sie nicht wie diese eine Führungsposition in Anspruch nimmt. Die WTG ist ein Verband Gott hingegebener Christen, die Zeitschriften und Bücher zum Glaubensleben verfassen. Jeder x-beliebige ZJ ist ihr Mitarbeiter.

Joa … noch Fragen offen oder irgendwas unklar, dann bitte melden. Ansonsten – denk ich mal – alles beantwortet. Ok, bis denne!!

Bye

Chrischi.

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