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Verfasser: Chrischi
Datum: Dienstag, den 20. März 2007, um 16:19 Uhr
Betrifft: War die Arche wirklich zu klein? Gab es eine Sintflut?

Ich verstehe dich. So hab ich auch mal gedacht. Aber dann sah ich ein:

Ja, man sollte die Bibel schon genau lesen, bevor man ihr Irrsinnigkeit unterstellt ...

Ein Gegner des Berichts von der weltweiten Sintflut schreibt: „Wer an eine weltweite Sintflut glaubt, muss … annehmen, dass alle ‚Arten‘ von Tieren, die wir kennen, in der Arche vertreten waren. Also von den reinen Tieren und Vögeln je sieben Paare und von den unreinen Tieren je ein Paar. Weil wir im Augenblick etwa 15.000 Vogelarten kennen, bedeutet dies, dass in der Arche 210.000 Vögel gewesen sein müssen. Von den Insekten kennen wir etwa 800.000 Arten. Wenn wir diese zu den unreinen Tieren rechnen (wozu sie aber nicht alle gehörten, siehe 3. Mose 11), kommen wir zu dem Ergebnis, dass ca. 1,6 Millionen Insekten in der Arche waren. Die niedrigste Schätzung von der Summe aller Tiere, die in der Arche waren, beläuft sich auf 2,5 Millionen Exemplare. Dabei bleiben die Unmengen Nahrung ohne Berücksichtigung (siehe 1. Mose 6,21), die mitgenommen werden mussten, um all diese Tiere etwa ein Jahr lang zu ernähren. Es versteht sich von selbst, dass die Arche all das gar nicht in sich aufnehmen konnte …“

Hier wird ersichtlich, zu welchen Fehldeutungen man kommen kann, wenn man die Bibel nicht richtig list!! Von den unreinen Vögeln kam nur je ein Pärchen in die Arche, von (sehr wenigen) reinen Vögeln je sieben Pärchen. Aufgrund unserer Betrachtungen über die Schöpfungsgruppen – Unterscheidung von Gattungen, aus denen Unterarten hervorgehen –, die in etwa mit den biologischen Familien übereinstimmen, ist es wahrscheinlich, dass nicht mehr als 35.000 Wirbeltiere (nicht Arten, sondern einzelne Exemplare [also im Vergleich zur o.g. Zahl sehr, sehr wenige!!) in der Arche waren, zuzüglich einer unbekannten Zahl (größtenteils sehr kleiner) wirbelloser Tiere.

Oder noch weniger Tiere?

Der Biologe A.J. Jones aus England behauptet gar, dass aufgrund der Einteilung der Tiere in 3. Mose 11 und 5. Mose 14 keine wirbellosen Tiere in die Arche aufgenommen zu werden brauchten. Wie dem auch sei, neben den Vertretern der Familien der Landtiere, Reptilien (vllt. auch einigen Amphibien) und Vögel waren nur noch Noah und seine Familie in der Arche anwesend, denn alle Wassertiere blieben selbstverständlich draußen. Mit den Tieren war dann nur etwa 1/5 der Kapazität der Arche ausgelastet – vielleicht sogar noch viel weniger. Das Wort, das in der Bibel mit "Art" übersetzt wird, bezeichnet eigentlich eine biologische Gattung. Aus einer Gattung lassen sich durch Kreuzung viele Formen züchten (auch in der Natur kommt eine Vermischung vor), sodass selbst bei wenigen Exemplaren in der Arche das Genmaterial immer noch umfangreich genug war, um danach wieder die Artenvielfalt von vorher entstehen zu lassen. (Bsp.: Ein Dingo und ein Wolf = 400 Hunderassen ...)

Die Frage sollte also NICHT lauten: „War die Arche groß genug?“, SONDERN wohl eher: „War sie nicht zu groß?“ Aber das scheint nicht der Fall gewesen zu sein, weil sie ja als Lebensraum für Mensch und Tier dienen musste.

Wie kamen die Tiere zur Arche? – Diese Frage setzt voraus, dass die Kängurus bereits vor der Flut auf einem vom Rest der Welt getrennten Kontinent namens „Australien“ beheimatet waren. Alles deutet darauf hin, dass die Scheidung der Kontinente erst nach der Sintflut geschah (eine Andeutung vllt. in 1. Mose 10:25). Davor gab es (1. Mose 1:9) – wie auch die Geologie bestätigt – lediglich einen einzigen Kontinent („Pangäa“). Die Kängurus wanderten also erst nach der Flut aus nach Australien, das sich später – in Folge der geologischen Umwälzungen der Flut – durch Auseinanderdriftungen vom Rest der Welt trennte. Vor der Flut existierte eine „Ausdehnung“ von Wasser am Himmel (in einigen Bibel fälschlicherweise mit „Feste“ übersetzt). Am zweiten Schöpfungstag hob Gott große Wassermengen in die Höhe (daher auch das ganze Wasser, das für die Sintflut notwendig war). Dadurch herrschte ein Treibhauseffekt auf der Erde, sodass das Klima überall gleichmäßig war. So konnten alle Tiere überall leben. Die Kängurus kamen quasi einfach bloß „von draußen“ in die Arche hinein, ohne wandern zu müssen. Auch alle anderen Tiere legten keine Fußmärsche zurück. Das erklärt auch, warum man Fossilien tropischer Regenwälder heute in der Arktis und sogar Antarktis findet. Außerdem sagt auch die Bibel – was mit obigen wissenschaftlich interpretierten Überlegungen übereinstimmt –, dass die Jahreszeiten erst nach der Flut einsetzten.

Die Sintflut stellt – wenn man sie objektiv und nicht willkürlich falsch oder gar oberflächlich betrachtet – wissenschaftlich nicht das geringste Problem dar.

Sorry, hab keine Zeit mehr. Würde sonst noch ’n bisschen ins Detail gehen. Ein andermal vielleicht? Bis denn … (Wenn Unklarheiten sind, sag Bescheid ..)

Alles Liebe und Gottes Segen!

Chrischi

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