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Verfasser: Trzoska
Datum: Donnerstag, den 15. März 2007, um 13:33 Uhr
Betrifft: Abhängigkeit und Tempel

1. Abhängigkeit:
Unwissenheit führt zur Abhängigkeit, deswegen ist Aufklärung wichtig. Wissen befreit und gibt Sicherheit. In der Regel schauen die Menschen auf die anderen und vor allem auf Führungspersonen. Solange genug andere da sind, die dasselbe tun wie ich und die Führer keine Unsicherheit zeigen, scheint alles in Ordnung.
Dann kommt noch das Gefühl hinzu, zu einer auserwählten Rasse oder Gruppe zu gehören. Das bringt hehre Gefühle, woraus viele ihr "Zeugnis" zu schöpfen glauben.
Die Unfähigkeit frei im Raum schweben zu können, führt dazu, sich krampfhaft an etwas festhalten zu wollen und sich immer die Antworten zu suchen, die einem die eigene Haltung bestätigen. Wenn ich "Urvertrauen" (zu Gott oder so) habe, bin ich absolut unabhängig und unbefangen. Mir bleibt dann auch der Blick frei für die Wahrheit. Es fällt mir leichter, Selbsttäuschung und Täuschung durch andere zu durchschauen.

1. Tempel
Ja, er ist für Mormonen der heiligste Ort und wer da hin kann, fühlt sich auserwählter als die anderen. Die künstlich erzeugte Heiligkeit durch die Aufmachung des Interieur und das Gebot, dort nur zu flüstern, erzeugt das Gefühl der Erfurcht und das Gefühl, dass hier nur Leute reindürfen, die erlesen sind (die Bedingungen erfüllt haben, um einen Empfehlungsschein zu bekommen) erhöht den Eindruck der Heiligkeit und Erhabenheit gegenüber der Außenwelt.
Die eigentlichen Handlungen im Tempel selbst sind absoluter Nonsens, aber das wagt keiner zu denken und jeder vermutet Geheimnisse und göttliche Symboliken dahinter, die man irgenwann mal vielleicht verstehen wird. Aber am Ende eines Lebens voller Tempelbesuche merken die Mitglieder, dass sie immer noch nicht schlauer geworden sind, was sie sich aber nicht eingestehen.
Darüber hinaus werden im Tempel Bündnisse geschlossen, die das Mitglied noch mehr an diese Sekte binden sollen. Die freimaurerischen Strafandeutungen vor 1990 erzeugten damals noch das Schreckensbild von Hinrichtungen, im Falle einer Übertretung. Was in den Anfängen der Kirche wörtlich genommen und praktiziert wurde (nämlich das Hinrichten von Tempelbündnisübertretern), wurde später auf Grund des gesetzlichen Zugriffs der "Welt" nur noch als symbolisch ausgelegt, als geistiges Abgetrenntwerden von Gott in etwa.
Wer also damals wie heute im Tempel war, ist höhere Verpflichtungen eingegangen und muss sich noch mehr davor fürchten, einmal den Pfad zu verlassen.
Um sich vor Augen zu führen, wie die Tempelverordnungen ablaufen, schau dir folgendes auf meiner Homepage an:
http://tempelwork.de.tl/Das-Erste-Mal-I-.-.htm
Als Nichtmormone darfst du nicht rein, weil du dann als "Unwürdiger" den Tempel entweihen würdest. Und zum anderen will man sich nicht dem Gespött der Welt ausliefern und das "Heilige (die Perlen) vor die Säue werfen". Selbst die meisten Mormonen dürfen nicht hinein.
Um zu ermöglichen, dass du und andere an einer solchen Zeremonie teilnehmen können, müsste man eine solche Szenerie nachstellen, was zum Beispiel auf Exmormonenkonferenzen gemacht wird. In unseren Breiten sind wir zu wenig, um so etwas halbwegs authentisch nachspielen zu können; aber das Wissen, Text usw. ist umfangreich vorhanden. (Aufruf an ehemalige Tempelbesucher: Hebt eure Tempelkleidung auf!)

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