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Verfasser: Trzoska
Datum: Donnerstag, den 22. Februar 2007, um 8:24 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 5.

Zwei Punkte, die von den Kritikern übergangen werden, sind hier noch zu erwähnen:
1.      Für die Echtheit des Buches Mormon gab es etliche Zeugen. (Man beachte die Erklärungen der drei und acht Zeugen zu Beginn des Buches. Weitere Zeugnisse stammen von Joseph Smiths Frau Emma, von seiner Mutter Lucy und von außenstehenden Personen.) Bemerkenswert sind die späteren Bestätigun-gen von Oliver Cowdrey, Martin Harris und David Whitmer. Alle drei hatten sich zeitweilig von der Kirche getrennt, letzterer für immer. Als gerüchteweise verlautete, er habe sein Zeugnis über das Buch Mormon widerrufen, verfasste er eine öffentliche Erklärung, worin er seine Erlebnisse nochmals bestätigte.

Dieser Punkt wird von Kritikern nicht übergangen, sondern bei näherer Untersuchung der Zeugen stellt sich heraus, dass
a)      die Zeugenaussagen am Anfang des Buches Mormon nicht von den Zeugen unterzeichnet wurden. Sie wurden von Joseph Smith gedrängt einzuwilligen, dass ihr Name darunter gesetzt würde.
b)      die Zeugen ihre Behauptungen später darauf reduzierten, dass sie die Platten, wenn überhaupt, nur vor dem geistigen Auge gesehen hätten. Das kann Einbildung, Wunschdenken oder Phantasie bedeuten, aber auch Suggestion durch Joseph Smith oder psychischer Druck.
c)      David Whitmers Aussage ist natürlich die stärkste. Fragt sich nur wie zuverlässig seine Aussage ist, da er sich ja als Nachfolger Joseph Smiths sah und vor seinen Anhängern nicht zugeben konnte, dass alles ein Schwindel war. Seine Fortsetzung der „Wahren Kirche“ sollte ja auch an das Buch Mormon glauben.
d)      andere Aussagen eher darauf hindeuten könnten, dass zu irgendeinem Zeitpunkt eine Fälschung aus Blech zum Betasten unter einem Tuch vorhanden war. Nur David Whitmer behauptete, sie umgeblättert und die Schriftzeichen gesehen zu haben. Auch hier könnte man immer noch sagen, falls Whitmer die Wahrheit sagte, dass speziell für ihn noch ein paar Kritzeleien auf die obersten Kupferblechplatten angefertigt wurden. Wahrscheinlicher scheint mir, dass Whitmer eher gelogen hatte, um vor seinen Anhängern das Gesicht nicht zu verlieren.

2.      Theologisch sind die Diskussionen über die Herkunft des Buches Mormon eigentlich nicht von Belang. Wenn ein gläubiger Mensch dieses Buch liest, wird er sagen: »Was für eine wunderbare und klare Botschaft!« Und er wird sich entschließen seine Lehren zu befolgen und dadurch Jesus Christus näher kommen als durch jedes andere Buch.

Was ist ein gläubiger Mensch? Einer, der sich täuschen lässt? Wo ist denn im Buch Mormon eine wunderbare und klare Botschaft? Ich sehe darin nur noch eine frei erfundene, schlecht gemachte Geschichte; ein Flickwerk aus aufgeschnappten Ideen seiner Zeit, aus Hunderten von Bibelphrasen und Bibelabschriften. Darüber hinaus tauchen etliche Dinge aus seiner Zeit und Umgebung auf, wie etwa die Wanderbewegungen seiner Familie, die Zusammensetzung seiner Familie, wobei JS sich wohl als Nephi sah, der Traum seines Vaters erscheint fast 1:1 als Traum vom Baum des Lebens gleich zweimal im Buch Mormon, Zeitgeschehen werden in die Geschichte des Buches Mormon eingebaut, seine okkulten Schatzgräbererfahrungen tauchen auf, die Freimaureraufregung, die Geschichte des Mörders Strang, und, und, und… dazwischen endlose, ermüdende Kriegsgeschichten nach dem immer gleichen Schema, bis endlich das enttäuschende Erscheinen Christi mit der kopierten Bergpredigt kommt. Zum krönenden Abschluss haben wir noch die unmögliche Geschichte der Jarediten, deren Überquerung noch märchenhafter ist als die Arche-Noah-Geschichte. In acht baumlangen, manövrierunfähigen, geschlossenen Booten, die mitsamt Vieh, Bienen und Futter- und Wasservorräten für ein Jahr mit ihren Ausscheidungen ohne Belüftungssystem in den großen Wassern kopfüber durcheinander geschleudert wurden, um am Ende wohl behalten alle acht am selben Ort und zur selben Zeit zu landen, und das ohne Antrieb, kein Segel, kein Ruder, kein Motor. Wie gläubig muss man da denn sein, um so etwas zu glauben?
Moroni 10:4,5 hatte bei mir nicht funktioniert, obwohl ich mehr als die meisten investiert hatte, um ein Zeugnis zu bekommen. Und viele „Abtrünnige“, die meinten einen „Brennen im Herzen“ gehabt zu haben, verstehen heute den psychologischen Effekt. Die Fakten sprechen einfach viel lauter als jedes warme Gefühl, das als Zeugnis gedeutet wird. Das absolute Faktum, das mich mit Grausen von Joseph Smith abwenden ließ, war die Buch-Abraham-Papyri-Geschichte. Daraus ergab sich dann das weitere Misstrauen gegenüber Joseph Smiths Werken, das dann auch überall Bestätigungen findet.

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