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Verfasser: Trzoska
Datum: Donnerstag, den 28. Dezember 2006, um 2:59 Uhr
Betrifft: Tempel, groß und protzig

In Anlehnung an den Tempel in Jerusalem, sollen die HLT-Tempel wohl auch ein Panier für die Welt darstellen, die zentrale Einheit des HLT-Glaubens. In SLC ist das wohl neben den anderen Hochhäusern der Stadt misslungen.
In Friedrichsdorf durfte die Tempelspitze die Hugenottenkirche nicht überragen. In Utah läuft es umgekehrt. Da dürfen andere Kirchen den Tempel nicht überragen, aber die kircheneigenen Hochhäuser in SLC dürfen es wohl.
Den HLTs erscheinen die Tempel sicher nicht unpassend in der Landschaft. Es erfüllt sie eher mit stolz. Die Größe ergibt sich aus den Räumlichkeiten im Innern. Bei manchen sind Umkleideräume, Kantine, Taufbecken und Wasch- und Salbungsräume im Keller, bei anderen befinden sie sich im Erdgeschoss, wodurch der Tempel in die Breite geht. Früher hatte  man einen großen Kinosaal in der Mitte für die Endowment-Sessionen und dem celestialen Raum dahinter, heute hat man meist vier kleinere Endowmenträume mit Fernseher zum Filmgucken, die um einen kleinen celestialen Raum in der Mitte angeordnet sind. In letzter Zeit wurden hauptsächlich nur Minitempel gebaut, und die sind trotzdem alle unterbesucht, weshalb man immer mehr Tempel nur noch an bestimmten Tagen öffnet und das meist in Abstimmung mit Terminen.
Zum Beispiel erzählte einer von seiner Schwiegermutter, die traditionell immer in den benachbarten Tempel ging, wenn sie mal zu Besuch kam. Das kann sie jetzt nicht mehr, weil er geschlossen ist, es sei denn sie käme nur dann zu Besuch, wenn gerade ein Pfahl sich geschlossen für ein oder mehrere Tage angemeldet hat, dann kann sie auch mit rein. Das ist also der Trend. Man wird auch in Deutschland beobachten, dass mehr und mehr aufgerufen wird, in den Tempel zu gehen, um die Sitzreihen voll zu kriegen. Deswegen wird man auch weiterhin mit der Vergabe von Empfehlungsscheinen lasch verfahren. Von den älteren Leuten hört man immer mehr, dass sie die Lust an der Kirche, und eben am Gang zum Tempel verlieren, weil über die vielen Jahre hinweg die fortlaufenden Offenbarungen ausbleiben und stattdessen nur eine fortwährende Anpassung an die Welt erfolgt. Die Mitglieder werden mit immer wieder neuen Programmen genervt, die dann auch nicht funktionieren und die eigentlich nur aufgewärmte alte Programme sind. Genauso wiederholen sich bei den Missionaren ständig die alten Programme und werden als neue, inspirierte verkauft. Oft bringt der Missionspräsident nur die Ideen, die er als Missionar einmal selbst schlucken musste.
Auf der einen Seite sollen die Mitglieder die Tempel füllen und auf der anderen Seite hat man keine Namen mehr, für die die Mitglieder durch den Tempel gehen sollen. Also werden die Namen recyclet. So erzählte ein Tempelbüroangestellter, dass den Leuten am Vorhang die Laufzettel abgenommen wurden, um sie an den nächsten Tempel weiter zu schicken - kann man ja nicht im selben Tempel noch mal verwenden, da es jemand merken könnte, der vor Ort wohnt und häufiger dort hinkommt.

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