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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 20. Dezember 2006, um 22:17 Uhr
Betrifft: Loslösung von der HLT-Kirche

Hallo AlGhazali,

.... denn genau solche habe ich schon häufig kennengelernt. Atheisten, die beim diskutieren Schaum vor dem Mund bekommen zum Beispiel.

Das sind dann aber keine echten Atheisten, sondern Gläubige, die mit ihrem Glauben dermaßen im Clinch liegen, dass sie nur noch Hass auf Gläubige empfinden können, und zwar, weil sie selbst nicht mehr glauben können, obwohl sie es gerne würden. Es ist vor allem Eifersucht.

> Oder Antimormonen, die sich so versteift haben auf die grundlegenden Beweise, die alle Antimormonen vereint.

Echte Antimormonen haben den Absprung noch nicht wirklich geschafft. Was meinst du mit "Versteifen auf grundlegende Beweise, die alle Antimormonen vereint"? Beweise sind Fakten, sie existieren. Man kann sie zur Kenntnis nehmen oder auch nicht, es ändert aber nichts an den Fakten. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du da ein klein wenig voreingenommen bist.;-) Deine Ausdrucksweise erinnert mich sehr an Kirchenpropaganda über die "bösen Antimormonen". Ganz normale Ex-Mormonen, die für sich selbst den Durchblick gewonnen haben, die die Machenschaften der Kirche durchschaut und daraus ihre Konsequenzen gezogen haben, darf es für die Kirche ja offiziell nicht geben. Das widerspräche ihrem Absolutheitsanspruch.

> Ich finde es schade, wenn mache denken, sie müssten mit einem Austritt alles über Bord werfen, und rauchen, saufen, herumhuren, fluchen etc.., als gäbe es auf der Welt nur Mormone oder schlechter Mensch.

Das finde ich auch schade. Aber ich denke, das kommt nicht so oft vor, wie du denkst. Diese Legenden verbreiten sich aber gerne unter den Mitgliedern, denn die müssen sich ja irgendwie erklären, weshalb der Bruder XY oder die Schwester YZ die Kirche verlassen hat. Eine vernünftige Erklärung darf es nicht geben, also gibt es nur entweder böse Beeinflussung von Außerhalb oder den Hang zu Exzessen, "so richtig die Sau raus zu lassen", was man in der Kirche ja nicht darf.

Die Realität sieht aber meist ganz anders aus. Die Entscheidung, die Kirche zu verlassen, wird sich nicht leicht gemacht. Das ist ein oft schmerzhafter Prozess, der durchlebt werden muss. Das Licht am Ende des Tunnels ist das selbstgegebene Versprechen, zu sich selbst ehrlich zu sein und die Tatsachen zu akzeptieren. Das ist oft ein schwerer Weg von dem die - sorry - "Scheuklappenträger"  in der Kirche keine Vorstellung haben. Man kann leicht Urteile (Vorurteile) fällen, wenn man sich nicht mit den Hintergründen beschäftigen und sich selbst schützen will.

> Das ist natürlich eine Denkensweise, die man gerne eingeredet bekommt.

Eben!:-) Kirchenpropaganda.

> Woran glaube ich im Inneren, ist eine wichtige Frage. Glaubt man an die Lehre, hält aber die Leute nicht aus?

Da stimme ich dir völlig zu. Nur wegen einiger Mitglieder sollte man niemals die Kirche verlassen. Die Mitglieder sind Menschen und sie haben Fehler. Wenn ich mich deshalb aus der Kirche entferne, dann braucht es nur ein paar nette Missionare oder Heimlehrer oder Besuchslehrer und man ist wieder drinnen. Der Grund für einen Austritt sollte schon rational und einigermaßen objektiv gefasst werden. Man muss die gesamte Organisation betrachten und hinterfragen, ihre Entstehung, ihr Wirken, ihre Ziele, etc... Das braucht viel Zeit, aber die lohnt sich letztendlich, wenn man erkennt, was man da eigentlich geglaubt hat.

Es ist mir aber ein Bedürfnis, dir jetzt zu sagen, dass ich deine Entwicklung seit deinen letzten Forumsbesuchen als sehr positiv empfinde. Du lässt dich jetzt echt auf Diskussionen ein, bringst deine Gedanken ein, das finde ich sehr gut und deshalb macht es auch Freude dir zu antworten. Nur leider habe ich seit einigen Monaten sehr wenig Zeit für das Forum, aber ich lese all deine Beiträge und sie berühren mich. Ich hoffe, du bleibst.:-)

LG,
Renate

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