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Beitrag 16 von 23
zum Thema Ether 2:20, ein physikalisches Wunder
Seite erstellt am 19.4.24 um 22:15 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Mittwoch, den 18. April 2001, um 13:09 Uhr
Betrifft: U-Boote: Smith ./. Nibley

> 5) ... f) Sie waren "klein, und sie waren leicht auf dem Wasser, ja, so leicht wie ein Vogel auf dem Wasser." (V. 16) Hilft auch nicht groß weiter, denn "klein" ist relativ und mann fragt sich schon ernsthaft, wie ein Schiff welches Menschen trägt und das ganze andere Gelumpe "leicht wie ein Vogel auf dem Wasser" sein kann. Es ist also damit offenkundig, daß es sich um eine Metapher handelt die letztendlich nichtssagend ist, weil zu unpräzise.

Darin sehe ich nun überhaupt kein Problem, da ja bekanntlich die Auftriebskraft eines Körpers gleich der Gewichtskraft des durch ihn verdrängten Mediums ist. Das ist ja auch der Grund, weshalb Schiffe auch aus Stahl und nicht nur aus Holz bestehen können. Das Schiff sinkt nur soweit ins Wasser, bis beide Kräfte ausgeglichen sind. Das wird meist an der Oberfläche sein, weil das Gesamtvolumen des Schiffes größer ist, als das Gewichtsäquivalent des verdrängten Wassers. Aufgrund der ausgeglichenen Kräfte wiegt das Schiff in genau diesem Punkt scheinbar nichts – eine Badewannenweisheit, denn das Gewicht ist natürlich dennoch vorhanden, aber das Schiff schwimmt „so leicht wie ein Vogel auf dem Wasser.“ (Ein Schweben im Wasser – also weder Sinken noch Steigen – wie bei U-Booten üblich ist nur bei übereinstimmenden Auftriebs- und Gewichtskräften, Wichten und Volumina möglich.)

Doch jetzt folgt die
> Auslegung des Magus Defensor Fidei Hugh Nibley

> 7) ... das entriegeln der Löcher. Dies geschah nur (!) wenn das Schiff unter (!) der Wasseroberfläche war. Begründung: "... wenn es dir an Luft mangelt" (V. 17), also unter Wasser.

> Nun der Clou: Dies bedeutet, es "kann sich nur" (O-Ton Nibley) um ein Luftreservoir, Luftkammer(n) ("reserve supply of air"). Sprich ein Container, noch sinniger z.B. eine Zweite Haut, Zwischenebenen o.ä. Diese können dann, ähnlich wie bei modernen U-Booten bei Bedarf angezapt werden, eine Vorrichtung um "Luft zu kompremieren, einzufangen" (O-Ton Nibley). Nibley liest dann noch in den Text, daß eben diese "Luftkammern" gemeint sind, die es erst möglich machen, daß die Schiffe nicht unter Wasser unter dem erhöhten Luftdruck, samt Inhalt, zerdrückt werden ...

> Nibley meint es nicht das "öffnen" eines Fensters oder Tür beschrieben, sondern das "to unstop" eines Ventils. Logisch.

Eben, das merkt doch wohl jedes Kind, dass Nibley hier ein modernes U-Boot zu beschreiben versucht. Dort werden allerdings Luftkammern zum Sinken und Steigen genutzt, die wahlweise geflutet oder leergepumpt/leergeblasen werden. Letzteres ist zum Wiederaufsteigen erforderlich, dazu wird allerdings die Expansion komprimierter Luft ausgenutzt, die natürlich schon vor dem Sinken komprimiert sein muss, sonst hätten wir es ja mit einem klassischen perpetuum mobile zu tun.

Soll heißen: Was Nibley hier unterbreitet ist technisch unmöglich realisierbar. Smith hatte nie U-Boote im Sinn, auch wenn die Wellenberge die Barken manchmal unter sich begruben.

Zusätzlich werden die Luftkammern auch zur Stabilisierung der Seitenlage und Neigung von U-Booten genutzt. Warum wird das bei den Jarediten dann explizit ausgeschlossen?

Außerdem heißt es doch in Ether 6.8: „Der Wind hörte nie auf, zum verheißenen Land hin zu blasen, solange sie auf dem Wasser waren; und so wurden sie vor dem Wind hergetrieben.“

Sie waren auf dem Wasser und wurden vor dem Wind hergetrieben. Die Fortbewegung hat also nicht unter dem Wasser und durch Meeresströmungen stattgefunden. Diese haben zwar die gleiche Ursache, nämlich Solarenergie, aber Smith ist hier doch recht explizit.

Meiner Ansicht nach spielt es daher überhaupt keine Rolle, welche Ausgabe des Buches Mormon Nibley für die Untermauerung seiner Aussage benutzt, es ist und bleibt unlogische Apologetik.

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