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der Beitrag:
Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 11. Oktober 2006, um 18:51 Uhr
Betrifft: Das ist der Punkt

in dem Sinne: Wahrheit macht frei - oder Erkenntnis von der Wahrheit macht frei.
Nachdem ich damals das Buch "Mormonism - Shadow or Reality?" ( www.mormonismusschatten.de.tl ) in die Finger bekommen hatte und das Kapitel über das Buch Abraham ( www.buchabraham.de.tl ) gelesen hatte, machte ich von einem Tag auf den anderen mit Joseph Smith Schluss. Der Schwindel war mir so deutlich vor Augen. Da gab es überhaupt kein Zögern. Liest man dazu noch über alle anderen Themen, wird das Bild komplett: Joseph Smith war ein mit besonderen Gaben der Phantasie und des Auswendiglernens ausgestattetes "Wunderkind". Er wurde durch die Umstände auf die Idee gebracht, ein Heiliges Buch zu schreiben. Er hatte sicher nicht von Anfang an geplant, eine Kirche zu erfinden. Die Idee ergab sich wohl erst daraus, dass sich immer mehr Menschen einfanden und sich wie Fliegen am Kadaver versammelten. An irgendeinem Punkt hätte er auch nicht mehr zurück gekonnt, ohne als Betrüger geächtet zu werden.
Zwangsläufig führte bei mir die Joseph-Smith-Erfahrung zu dem Verdacht, dass es diese "Geschichtchen" schon immer gegeben haben müsste. Warum sollte Joseph Smith der erste gewesen sein? Vielleicht ist die Bibel ja voll von solchen Verrückten, die Heilige Schrift produziert hatten. Vielleicht war Jesus auch so einer. Er hatte ja auch ständig Schriftstellen aus dem Zusammenhang gerissen auf sich bezogen. Und das Volk wartete ja gierig auf einen Messias. Vielleicht haben die damaligen Sektenmitglieder auch so gesponnen wie die 11 Zeugen des Buches Mormon und sich eingebildet den Auferstandenen gesehen zu haben. Vielleicht sind die Pfingstereignisse genauso wie die Ereignisse im Kirtland-Tempel bei der Einweihung gewesen. Keiner hatte was gesehen, aber Joseph Smith und andere haben nachträglch schriftlich behauptet, gesehen zu haben. Und die Neigung zur Ausschmückung und Übertreibung war zu urchristlichen Zeiten im Nahen Osten um ein vielfaches größer als in der Neuzeit.
Schauen wir dann zum Islam hinüber. Da hatte Mohammed auch eine Erscheinung und die Heilige Schrift revidiert, aber es gab auch wie bei Joseph Smith keine Nachfolgeregelung.
Hätte der Hinduismus nicht dieses absurde Kastensystem, wäre ich vielleicht Hindu im Sinne der wahrheitssuchenden Sadus. Der Begründer des Buddhismus war vielleicht auf dem richtigen Dampfer, aber die Menschen haben wieder etwas Falsches daraus gemacht. Laotse mit seinem Taoismus hat viele richtige Gedanken und die Methodik des wirklichen Lebens scheinen mir sen-buddhistisch zu sein, nämlich dass der Meister seinen Schüler so sehr in Verwirrung bringt, dass er schließlich die Erleuchtung bekommt.
Schließlich habe ich für mich selbst den Weg gefunden, der mir in gewisser Weise offenbart (scheußliches Wort) wurde. Er ist eine Kombination aus
1. egoverneinenden Verhaltensweisen üben, d. h. niemand kann mich verletzen, weil ich mein "EGO" nicht beachte, jeder Schlag geht ins Wasser, Selbstrechtfertigungsmechanismen ablegen usw.
2. Meditation, d. h. reines Üben des Nichtdenkens, bzw. Beobachten der Gedanken, die Vorüberziehen, aber auch vorüberziehen lassen; geht gut vor dem Einschlafen.
3. Gebet oder besser Gedankenaustausch mit einem übergeordneten Wesen, das mit Sicherheit irgendwo und in irgendeiner Form existiert, selbst wenn es nur mein Unterbewusstsein wäre. Um Hilfe flehen in Not funktioniert auch.
4. Schmerz, Kummer und Leid genießen lernen, anstatt sich mit Jammern und Klagen dagegen zu sträuben.
5. Eine sinnvolle Tätigkeit, ein Beitrag zur Aufklärung oder Verbesserung der Welt, auch wenn er noch so winzig ist.

So ungefähr jedenfalls.

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