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Seite erstellt am 24.4.24 um 10:33 Uhr |
Verfasser: shana Datum: Montag, den 28. August 2006, um 16:54 Uhr Betrifft: Den Ãberblick nicht verlieren!
> Entschuldige bitte, wenn ich zu persönlich rede.
Dafür musst Du Dich nicht entschuldigen, ist ja Deine Person, ausserdem erleichtert das etwas die Verständigung.
> Wenn man die Sache wirklich ernstlich betreibt, müsste man vielleicht sogar eine Weile in der betreffenden Religion leben, .....
> Zu groà ist die Zahl der Religionen, zu persönlich deren Aussagen und Forderungen und zu krass teilweise deren Unterschiede, als das man alle ausprobieren könnte.
Wenn ich davon rede, sich anzuschauen, wie Religionen entstehen, meine ich damit eine Art religionswissenschaftliches Betrachten von Aussen
Wie war das noch mit dem Ethnologen, der alleine loszog, um die Sitten und Gebräuche eines fremden Stammes zu beobachten und zu erforschen und dort dann etwas zu lange verweilte. Als andere Ethnologen ihn endlich dort aufstöberten und sich bei ihm nach seinen bisher gewonnenen Erkenntnissen erkundigten, meinte der nur: Ich verrate euch doch nicht die Geheimnisse meines Stammes ....
Ausserdem würde solch eine persönliche Untersuchung wirklich den Rahmen eines Lebens sprengen, da hast Du wohl recht ......
Die Ergebnisse von persönlichen Untersuchungen von Innen, sprich den angebotenen Glauben auch eine Weile selbst zu leben, zeigen nur, dass der Mensch dazu in der Lage ist, wenn denn religiös, Gott buchstäblich überall finden und erfahren zu können. Unter Umständen halt stark abhängig von seinen persönlichen Präferenzen/ Bedürfnissen, aber ansonsten bringt einen eine solche Untersucherei nicht weiter, zumindest, was die Entstehung von Religionen anbelangt ....
> Gott - rein historisch gesehen - nur als ein erdachtes Alpha-Tier in der Herde zu denken, um durch eine scheinbar gute Beziehung zu ihm seinen eigenen Rang zu erhöhen und Religion einfach als die Ansammlung von Riten zu bezeichnen, um für die Gunst des gedachten Alpha-Tiers zu werben trifft für mich nicht den Kern der Sache.
Daran hatte ich auch nicht gedacht bei meinem Vorschlag. In keinster Weise sozusagen... Hi hi, aber kann ich aus diesem Deinem Gedankengang schliessen, dass sich hinter dem Nick Phlipsi, ein männliches Lebewesen verbirgt .......
Aber da Du den, von Dir im Moment bevorzugten, christlichen Glauben ansprichst, wäre mein Beispiel hier: Welche Elemente hat der christliche Glaube, die aus den verschiedensten Vorgängerkulten und -Religionen entnommen wurden oder zumindest gleich sind? Und wo haben diese Elemente wiederum ihren Ursprung? Ein Gott muss geopfert werden, Aufenthalt in der Unterwelt, Jungfrauengeburt usf. Den Mythen und ihren einzelnen Bestandteilen auf den Grund gehen sozusagen.
Vor einiger Zeit hat mal jemand hier das Tom Harpur Buch Der heidnische Heiland empfohlen. Ich habe es bisher noch nicht gelesen, also keine Ahnung, ob es gut oder irgendwie hilfreich ist, steht noch auf meiner Leseliste. Ein solches Betrachten von Religionsentstehung hatte ich gemeint.
Das heisst übrigens auch nicht, dass man damit gleich das Göttliche an sich aus dem Universum streichen muss , siehe z.B. Tom Harpur, der ja auch noch irgendwie religiös unterwegs ist.
Was interessiert Dich denn jetzt noch an der Mormonenkirche?
Ich finde, die Entstehung des Mormonismus, ist ein schönes Paradebeispiel aus jüngster Vergangenheit, an dem man sehr gut beobachten kann, wie eine neue Religion, Religionsrichtung, Kirche, was auch immer entsteht. Man schaue auf das damalige Weltbild und die vorherrschenden religiösen Vorstellungen, womit hat sich Joseph Smith beschäftigt, wo hat er seine einzelnen Ideen herbezogen, Freimaurertum etc. Hier von ein bisschen, davon ein bisschen, alles angepasst auf die Bedürfnisse der damaligen religionsbedürftigen Menschen und fertig ist die neue Religion. Na ja, ganz so einfach gehts natürlich nicht, aber eine Vorstellung davon, wie so etwas ablaufen kann, gibt uns diese ganz spezielle Geburtsstunde einer Religion schon .....
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