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Verfasser: Trzoska
Datum: Freitag, den 11. August 2006, um 22:29 Uhr
Betrifft: Israelitische Identität

Israelitische Identität
Eines der deutlichen Charakterzüge der Israeliten ist ihre entschiedene Bemühung gewesen, von anderen Gruppen getrennt zu bleiben. Trotz ihrer Minderheit in jedem Gebiet, in dem sie lebten, haben sie es geschafft, ihre Identität zu bewahren. Simon Southerton, der Hauptvorbehalte gegenüber der Bibel hat, erkennt an, dass es Beweise für die Existenz Israels vor 3000 Jahren gibt:
Die Israeliten betraten Kanaan ungefähr 1250 v. Chr. und siedelten sich in den Hügeln südlich an. Nachdem sie mit den Philistern und den einheimischen Kanaanitern unter der Führerschaft König Davids im Jahr 1000 v. Chr. gestritten hatten, wurde Kanaan als das Land Israel bekannt und die Israeliten führen ihre Spuren kulturell und genetisch auf das Volk zurück, das diese kleine geographische Region vor schätzungsweise 3000 Jahren belagerte… Blutsverwandtschaften verbinden die Nationen und ethnischen Gruppen miteinander, die in dichter Nachbarschaft zum modernen Israel leben… Ganz anders als die Juden [die über Europa verstreut waren], sind nahöstliche Populationen die letzten dreitausend Jahre in Palästina geblieben und das Wissen über ihre genetische Beschaffenheit hilft, Licht in die genetische Beschaffenheit der Israeliten zu bringen…
Unterstellt man den Juden eine tiefe geistige Verbindung zu Palästina, ist es irgendwie ironisch, dass sie die meiste Zeit ihrer Geschichte im Exil verbracht haben. Von den geschätzten 14 Millionen Juden, die heute leben, stammen die meisten von zwei ethnischen Gruppen ab, die man als Ashkenazim und Sephardim kennt, unterschieden durch die ihre jüngsten Orte des Exils. Ashkenazische Juden,… haben Jahrhunderte lang in Nordosteuropa gelebt,… sephardische Juden… lebten früher um das Mittelmeer herum, hauptsächlich in Spanien… Die meisten sephardischen Juden teilen sich das heutige Israel mit einer ähnlichen Anzahl von Ashkenazim.
…Die Juden sind mit anderen semitischen Populationen näher verwandt als mit Europäern oder den weiter entfernten afrikanischen Populationen. Aber irgendwie unerwartet sind ashkenazische und sephardische Juden miteinander näher verwandt als mit Gruppen in benachbarten semitischen Gemeinschaften… Trotz ihrer verzweifelten Geschichte haben beide jüdische Gemeinschaften einen hohen Grad der Isolation von umgebenden fremden Populationen aufrechterhalten…
Deutlich repräsentieren nahöstliche Populationen Zweige des europäischen Astes des menschlichen Familienstammbaums. In einigen Fällen ist es möglich, zwischen israelitischen und europäischen Linien zu unterscheiden und somit israelitische Abstammung von europäischer Abstammung zu unterscheiden. Das Y-Chromosom ist für diese Art von Forschung besonders geeignet, weil es mit Information vollgepackt ist, die angezapft werden kann, um israelisch-spezifische DNA-Linien zu identifizieren. Eine bemerkenswerte Demonstration dieser Eignung ergibt sich aus der Arbeit unter Juden, die traditionsmäßig ihre Abstammung auf den alten Patriarchen Moses zurückführen. (Losing a Lost Tribe, S. 121-125)
Southerton erörtert dann die Nachkommen von Aaron und Levi:
Dem biblischen Bericht entsprechend stiftete Moses nach dem Exodus aus Ägypten schätzungsweise im Jahr 1500 v. Chr. eine wichtige patriarchalische Tradition unter dem Stamm Levi, als er die männlichen Nachkommen seines Bruders Aaron als Priester einsetzte… Juden, die diese Verantwortung geerbt haben, kennt man als Cohanim oder Cohen-Juden…
Die strenge Vererbung der priesterlichen Verantwortung vom Vater auf den Sohn, die die Erbschaft des Y-Chromosoms nachahmt, lässt eine interessante Frage aufkommen. Gibt es eine einheitliche Y-Chromosom-Linie unter den Cohens, die die 120, oder so, Generationen überlebt haben könnten?...
Auf Grund von Unteruchungen jüdischer Grabsteine gehören ungefähr 5 Prozent der männlichen Juden in der ganzen Welt zu diesem priesterlichen Stamm… Skorecki [Leiter der Molekular-Medizin im Rambam-Hospital in Haifa, Israel] und seine Kollegen testeten Cohanim, Leviten, und Israeli-Juden des ashkenazischen und sephardischen Ursprungs auf eine Kette von einheitlicher DNA-Veränderungen ihrer Y-Chromosome. Bemerkenswerterweise fanden sie heraus, dass ungefähr 50 Prozent der Cohens in beiden ethnischen Gruppen tatsächlich identische Y-Chromosomen besaßen. Dieser molekulare Familienname wurde in 15 Prozent der Israeli-Juden und 5 Prozent der Leviten gefunden, aber er war im Wesentlichen bei nichtjüdischen semitischen Populationen nicht vorhanden… [Eine] Möglichkeit besteht darin, dass die Cohen-Linie das Y-Chromosom des genealogischen Vaters aller Israeliten ist, Abraham, der, so wie es verstanden wird, ungefähr 500 Jahre früher als Aaron lebte. Die Forschung zeigt schlussfolgernd, dass der Anfang des jüdischen Priestertums vor der Teilung des Weltjudentums in ashkenazische und sephardische ethnische Gruppen vor 1.000 Jahren stattfand.
Skoreckis Team fand weitere interessante Beweise, dass das Cohen-Y-Chromosom zu Aaron gehört haben kann… Da die Höchstrate der Mutation des Y-Chromosoms bekannt ist, war es möglich die Zeit zu schätzen, wann das ursprüngliche vorväterliche Cohen-Y-Chromosom in einer einzigen Person existierte. Man hat dies auf höchstens vor 3000 Jahren berechnet, ein Datum, das sehr gut mit dem biblischen Bericht von Moses und Aaron übereinstimmt, die ungefähr vor 3.300 Jahren lebten. (Losing a Lost Tribe, S. 125-127)

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