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Verfasser: Trzoska
Datum: Dienstag, den 8. August 2006, um 16:51 Uhr
Betrifft: Sprachliche Probleme

Sprachliche Probleme
Das Buch Mormon erklärt, dass das Volk Hebräisch sprach, aber in reformiertem Ägyptisch schrieb (1. Nephi 1:2; Mosiah 1:4; Mormon 9:33). Als B. H. Roberts, HLT-Generalautorität und Historiker, 1923 schrieb, war ihm schon bewusst, dass es ein ernsthaftes Problem in Bezug auf die enorme Anzahl von Sprachen in Amerika mit der Buch-Mormon-Behauptung gab, dass das Volk Hebräisch sprach. Roberts zitierte Frederick Dellenbaugh, Autor von The North Americans of Yesterday:
“Die Differenzierung der Stammsprachen weist nicht nur auf Altertümlichkeit hin, sondern die Dialekte geben ein starkes Zeugnis… der Unterschied, der sich zwischen dem Cakchiguel- und dem Mayadialekt zeigt, kann nicht in weniger als zweitausend Jahren entstanden sein.“ [The North Americans of Yesterday, 1906, S. 19-22]
Man sollte daran denken, dass das Obige von einem Unterschied zwischen zwei amerikanischen Dialekten gesagt wird, nicht zwischen zwei Stammsprachen… Offensichtlich nimmt es eine sehr viel längere Zeit in Anspruch, die Abweichung bei Stammsprachen zu erzeugen, als bei Dialekten. Und wenn, wie in der obigen Passage erklärt, der Unterschied zwischen dem Cakchiguel- und dem Mayadialekt nicht in weniger als 2000 Jahren entstanden sein konnte, wie viele tausend Jahre würde es erfordern, um Stammsprachen zu erzeugen – die doch so viel mehr von einander abweichen als Dialekte? Und vom Buch-Mormon-Standpunkt aus sollte man daran denken, dass all diese Stämme seit dem nephitischen Debakel bei Cumorah 400 n. Chr. entstanden. (Studies of the Book of Mormon, von B. H., Roberts, herausgegeben von Brigham D. Madsen, Signature Books, 1992, S. 81).
Roberts zitiert weiter aus dem Buch von 1902 The Discovery of America:
John Fiske sagt: „Der Uramerikaner, wie wir ihn kennen, mit seiner Sprache und seinen Legenden, seinen physischen und geistigen Besonderheiten, seinen sozialen Bräuchen und Gewohnheiten, ist ausdrücklich ein Eingeborener und kein engeführter Artikel… Es gibt kein Teilchen von einem Beweis, um irgendeine Verbindung oder einen Umgang zwischen Uramerika und Asien innerhalb einer solchen Periode wie die letzten zwanzigtausend Jahre vorzuschlagen.“ (The Discovery of America, by John Fiske, Bd. 1, S. 24, wie in Studies of the Book of Mormon, S. 86, zitiert).
Einhundert Jahre später behaupten Wissenschaftler immer noch dieselbe Position. Die HLT-Gelehrten John L. Sorenson und Matthew Roper geben zu, was Nicht-HLT-Gelehrte seit Jahren gesagt haben. Die vielfältigen Sprachen, die man zur Zeit Kolumbus’ in Amerika fand, konnten sich nicht in gerade einal eintausend Jahren aus Hebräisch entwickelt haben (die Zeit zwischen dem Ende des Buch-Mormon-Berichts und der Ankunft der Europäer). Menschen haben Tausende von Jahren in Amerika gelebt, mit vielfältigen Sprachen, vor der Zeit, als die Jarediten angeblich landeten. In ihrem Artikel "Before DNA" bestätigen die HLT-Autoren Roper und Sorenson:
Die Hinweise sind stark, dass es beträchtliche sprachliche Abweichungen in Mittelamerika schon 1500 v. Chr. gab. Heilige-der-Letzten-Tage-Studenten des Buches Mormon sollten verstehen, dass lange vor Lehis Tagen Mittelamerika schon sprachlich kompliziert war. Viel mehr noch, viele archäologische Schauplätze waren fortwährend bewohnt, oder so erscheint es also, dass Tausende von Jahren ohne deutlichen Beweis in der Materie für irgendeinen Wechsel der Kultur der Einwohner bleiben. Diese Beständigkeit lässt annehmen, obwohl es kein Beweis ist, dass viele dieser Völker wahrscheinlich ihre Sprachen nicht wechselten.
Dies alles bedeutet, dass die alte Annahme einiger Heiliger der Letzten Tage, dass die hebräische Sprache, die von Lehis und Muleks Einwanderungsgruppen benutzt wurde, fundamental für alle alten amerikanischen Sprachen wurde, unmöglich ist (Journal of Book of Mormon Studies, Bd. 12, Nr. 1, S. 17).
Simon Southerton kommentierte über die Komplexität der Sprachen in Amerika:
Ein weiterer Impuls für die eingeschränkte Geographie ist die offensichtliche Tatsache, dass Amerika Tausende von Jahren vor der Ankunft der Jarediten in 2200 v. Chr. weitestgehend bewohnt war. Das erstaunliche Aufgebot an Kulturen und Sprachen, auf das die frühen Europäer trafen, konnte ihren Ursprung nicht im Hebräischen gehabt haben, was, wie gesagt wird, von den Nephiten und Lamaniten 400 n. Chr. gesprochen worden sei. Die einzige plausible Erklärung für Mormonenapologeten ist, dass die beiden Gruppen semitischer Einwanderer – die Lehiten (Lamaniten und Nephiten) und Mulekiten – ein beschränktes Gebiet in Amerika bewohnten (Losing a Lost Tribe, S. 159).

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