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Verfasser: lennard
Datum: Donnerstag, den 3. August 2006, um 0:07 Uhr
Betrifft: nur mal kurz ein paar Worte

>Die Mormonen räumen dem Buch Mormon tatsächlich einen hohen Stellenwert ein.

Auf den ersten Blick mag diese Einschätzung stimmen. Beschäftigt man sich jedoch intensiver mit der Kirche und dem Buch Mormon fällt einem auf, dass die wirklich abstrusen und zugleich zentralen Lehren der Kirche nicht im Buch Mormon zu finden sind, sondern erst später von Joseph Smith und anderen Kirchenfunktionären eingeführt wurden, z. B. die Lehre von der Mehrehe oder die geheimen, von den Freimaurern - bei denen Joseph Smith nachweislich Mitglied war- adaptierten Templerituale.

Das Buch Mormon selbst steht eher dem traditionellen Christentum nahe, denn dort ist z. B. Gott Geist und eben kein Wesen aus Fleisch und Gebein.

Tatsächlich ist es aber so, dass dem Buch Mormon wohl nur deshalb ein hoher Stellenwert zugemessen wird, das es das erste Buch Smiths ist. Die Lehren im Buch Mormon haben teilweise einen niedrigeren Stellenwert als Lehrmeinungen späterer "Propheten" der Kirche.

>Letztes Jahr wurde vermehrt aus dem AT unterrichtet und heuer aus dem NT. So kommen alle Bücher irgendwann einmal dran.

Das ist ja schön und gut. Aber bringt es wirklich etwas diese Bücher völlig einseitig zu studieren. Mit einseitig meine ich, dass diese Bücher nur im Lichte der Mormonenlehre untersucht werden. Es wird keine Auslegung der Texte betrieben, denn eine Auslegung ist in der Kirche strikt untersagt und zwar mit dem Argument, das einfache Mitglied sei nicht in der Lage dazu. Auch werden größtenteils  keine historischen Quellen in das Schriftenstudium mit einbezogen. Beim Studium des Buches Mormon werden komischer Weise aber auch Hintergrundinfos zu Joseph Smith gelehrt. Warum ist es dann aber beim AT und NT Studium nicht der Fall?

>Was ich nicht ganz verstehe: warum sollten sie vor Gericht gestellt werden?
Weil es leider auch Mitglieder in der Kirche gibt, die nur in der Kirche sind, weil sie dort ein hohes Amt innehaben und Macht über Menschen ausüben wollen. Diese Amtsinhaber sind sich darüber im Klaren, dass das Buch Mormon nicht das ist, was es vorgibt zu sein, aber sie heucheln der Gemeinde vor, alles sei war. Das ist sehr verwerflich. Denn zum einen belügen sie die Mitglieder und täuschen sie und zum anderen beuten sie die Mitglieder aus, indem sie über sie Macht ausüben und knechten. Das ist schon ziemlich böse und sollte schwer bestraft werden.

>Mein Freund untersucht seit geraumer Zeit diese Kirche und bisher habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht.

Von einer solchen Untersuchung ist dringend abzuraten. Das Problem mit den Mormonen ist nämlich, wenn man ein aktives Mitglied ist, wird man früher oder später von der normalen Gesellschaft abgesondert und man ist für die normale Welt ein Fremdkörper und Sonderling. Das ist ein hoher Preis. Zwar sagen die Mormonen das sei kein Problem, denn die Gegenleistung sei ewges Leben bei Gott und dafür könne man getröst die Isolation von der Gesellschaft hinnehmen. Nur leider gibt es nachweislich nicht ein solches ewges Leben i.S.d. Mormonenlehre. Der Nachweis ergibt sich allein schon aus den einzelnen Widersprüchen innerhalb der Lehre, daher ist es gar nicht notwendig weitere experimentelle Beweise zu führen. Außerdem gilt der Grundsatz, dass derjenige, der die Behauptung aufstellt, es gebe ewiges Leben bei Gott mit vielen Frauen, auch den Beweis führen muss und eben nicht derjenige, der dies bezweifelt.

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