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Beitrag 5 von 10
zum Thema Freundschaftssiegelungen?
Seite erstellt am 25.4.24 um 15:27 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Freitag, den 13. April 2001, um 6:36 Uhr
Betrifft: Same Sex Dynamics

Stella schrieb u.a.:

>Ich habe es via E-Mail von einen Bekannten efahren und zwar im Zusammenhang mit Homosexualität. Aber nach dem was Du geschrieben hast, ist die ganze Story noch unglaublicher, als wenn es sich nur um Homosexualität gehandelt hätte, denn das wäre ja ein normales menschliches Gefühl gewesen.

Dachte mir schon, daß das der Hintergrund, bzw. Ursprung war. Dürfte wohl das Buch von D. Michael Quinn, "Same Sex Dynamics Among 19th Century Americans : A Mormon Example", sein.

Habe, wie der Zufall es so will, gerade von amazon.com die Info bekommen, daß das Buch neu aufgelegt worden ist, und zwar als Paperback:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0252069587/o/qid=987141824/sr=2-5/028-5690902-9691734

Quinn erwähnt dort genau dieses Thema im Zusammenhang mit Homosexualität im Mormonismus, gekoppelt mit den Bezügen zum sog. "Gesetz der Adoption". Ich selbst denke, daß es nicht zu den stärksten Büchern von Quinn zählt, aber trotzdem ein "must." Am amüsantesten dabei ist es beobachten zu können, wie apologetische Mormonen, die Abschreiberlinge die eh keine eigene Meinung, es nie gelesen haben etc. noch mehr, schier ausrasten. Bei den obigen amazon.com Leserkommentaren kann man immer schön erkennen wer Mormonen ist und wer nicht ... was nicht sein darf, das ist eben nicht so! Köstlich, musterhaft.

Passender Kommentar z.B.:

>"SAME-SEX DYNAMICS ... it apparently struck raw nerves with its arguments that same-sex intimacy was widely accepted in nineteenth-century America and that Mormons, known as the nation’s most prodigious record-keepers and pious church-goers, were remarkably tolerant of homoeroticism until the mid-1950’s."

Mormonische Reaktion des Zensurvorschlages, sprich, "Schere im Kopf", so z.B.:

>"It would be best for all concerned if this book were simply forgotten ...

Vielleicht auf einen Index setzen? Verbrennen? So mancher HLT meint durch einen FARMS Verriß wäre das Thema erledigt. Das schärfste was ich in diesem Zusammenhang erlebte, war vor einigen Monaten eine Anfrage in einer HLT-Mailingsliste, wo ich lediglich eine sachliche Frage stellte (wollte wissen, ob jemand wußte was aus D. Michael Quinn geworden war) und ein Mormone mich per Mail wüst beschimpfte, warum ich überhaupt wagte dessen Namen zu erwähnen, sei dieser doch aus der Kirche ausgeschlossen worden, weil er schwul sei. Ich hatte ebenfalls den Signature Books Verlag nebenbei erwähnt, für ihn alles "Apostaten." Dies war garnicht das Thema. Da er das Thema aufbrachte, fragte ich höflich nach, wie er zu der Info kam, das Quinns Homosexualität der Grund seines Ausschlusse gewesen wäre, was es nachweislich nicht war. Natürlich wurde die Frage nicht beantwortet, ich wurde noch wüster und beleidigenden beschimpft und angepöbelt. Schier unglaublich ... die arme Sau litt offensichtlich an extremer Homophobie. Eher lustig empfand ich es, daß andere Mormonen der Liste versuchten ihn nur "Netiquette" zu bewegen. Waste of time. Der Spitzenklopfer war, nachdem er mich auch persönlich bedrohte (!) "I’ll get you ..." ich durch eine Nebenhinweis aus einer seiner Mails mitkriegte, daß der tatsächlich US-Soldat und in Deutschland stationiert war. Es dauerte nur Stunden und ich wußte seinen kompletten Namen, Rang und Stationierung. Auf meinen Vorschlag hin sich doch zu treffen, er wollte mich ja "kriegen", ich aber darauf bestand es auf seiner Basis in Gegenwart seines commanding officers zu machen, verstummte mein Freund ... er verschwand in den cyberspace ... Wichser (sorry ... naaaaa, not really).

Gibt eine nette Kurzinfo dazu, also zum Buch, in deutscher Sprache:

>"Same Sex Dynamica ... vorgestellt von Duane E. Jennings (Ãœbersetzung J. Dittberner)

>Wie sahen gleichgeschlechtliche Beziehungen im Herzen Amerikas im 19.Jahrhunders aus, Hunderte von Meilen entfernt von New York City und San Franzisko?

>D. Michael Quinns Buch Same-Sex Dynamics among Nineteenth-Century Americans: A Mormon Example beantwortet diese Fragen: "gleichgeschlechtliche Intimität war allgemein akzeptiert." Der Autor vergleicht in großer Breite [Forschungen zu verschiedenen] amerikanischen Kultur[form]en, [die Ergebnisse der] Sozialgeschichte und zwanzig Jahre Forschung in mormonischen Archiven. Aufgrund des peinlich genauen Anfertigens von Berichten durch die mormonische Kirche und ihre Mitglieder kann eine Fülle von Belegen präsentiert werden für eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe bis Mitte der fünfziger Jahre dieses Jahrunderts, sowohl in der mormonischen Kirche als auch in Utah. Durch diese Belege, von der ersten Studie homosexueller Frauen und Männer in Amerika von Mildred J. Berryman, die zwischen 1916 und 1938 in Salt Lake City durchgeführt wurde, über persönliche Tagebücher, Artikel der offiziellen mormonischen Kirchenpublikationen und weiteren Quellen, bekommt man den Eindruck, daß Salt Lake City nie so "straight" (heterosexuell fixiert, d. Ãœ.) oder gutbürgerlich war, wie einige die Welt glauben lassen wollen. Von besonderem Interesse für viele wird das "Coming-out" (öffentliches Bekennen zur eigenen Homosexualität, d. Ãœ.) von drei prominenten Mormonen 1919 über das offizielle Kirchenmagazin Children’s Friend sein. Diese prominenten Führer waren Evan Stevens, der Direktor des "Mormon Tabernacle Choir", sowie Louie B. Felt und May Anderson, die beide aufeinanderfolgend als General Primary Presidents dienten, also in der Hilfsorganisation für Kinder bis zum Alter von elf Jahren (= Primarvereinigun, d. Ãœ.).

>Same-Sex Dynamics among Nineteenth-Century Americans wird für homosexuelle Frauen und Männer ein Meilenstein in dem Prozeß der Wiedergewinnung ihrer eigenen Geschichte im Herzen Amerikas werden. [...]

>D. Michael Quinn ist ein unabhängiger Wissenschaftler und Schriftsteller. Er ist Autor vieler preisgekrönter Bücher. Andere von ihm erhältliche Bücher sind z. B.: Early Mormonism and the Magic World View [die überarbeitete Neuauflage erscheint demnächst], Mormon Hierarchy: Origins of Power und Mormon Hierarchy: Extensions of Power. Er ist als Professor für Geschichte und Direktor des "Graduierten Programmes" an der Brigham Young Universität 1988 zurückgetreten, um seine Studien der mormonischen und der amerikanishcen Geschichtes fortzusetzen. [Der Rücktritt wurde ihm nach dem ersten Erscheinen seines Buch Early Mormonism and the Magic World View nahegelgt, d. Ü."

Schönes verlängertes Wochenende ... and enjoy yourself!

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