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Seite erstellt am 25.4.24 um 20:49 Uhr |
Verfasser: Xenon Datum: Dienstag, den 11. April 2006, um 7:58 Uhr Betrifft: Glauben ist nicht mein Ding...
> Hmmm... dein Name Xenon kommt doch aus dem Griehischen oder? Was genau bedeuet er denn Ausgestossener oder so ähnlich?
Es bedeutet ganz schlicht "der Fremde".
> Xenon darf ich fragen ob du glaubt und an was? Welches weltbild hast du?
Im Sinne von "Fuer wahr halten" kann ich gar nicht glauben. Es ist, als ob mir eine diesbezuegliche Funktion in meinem Bewusstsein fehlt. Ich gehe philosophisch und intellektuell an die Dinge ran. Dieses verhalten gilt fuer alles. Ich bin durchaus auch wissenschaftskritisch. Dazu ein kleines Beispiel:
Die Feststellung der zunehmenden Rotverschiebung (Dopplereffekt) des Lichtes je weiter eine Galaxy von "unserer" entfernt ist, ist reine Messtechnik. Sie ist Tatsache. Daraus den sehr naheliegenden Schluss zu ziehen, dass wir es mit einer Galaxienflucht zu tun haben, ist reine Theorie. Ein Modell, wenn man so will.
Dazu kommt noch, die Feststellung der Hintergrund-Mikrowellenstrahlung mit einer Temperatur von 2.7K mit einer sehr hohen Konstanz im gesamten Weltall. Auch das ist eine messtechnische reproduzierbare Tatsache. Die Aussage, dies sei das Nachglimmen des einstigen Urknalls des Kosmos, ist eine Theorie, - wiederum ein Modell.
Beide Messrealitaeten unterstuetzen die Theorie des expandierenden Weltalls. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Theorie stimmt, ist sehr hoch aber nicht wahr. Wir wissen es nicht. Es gibt heute Kosmologen mit einem etwas andern philosophischen Profil, die zu andern Modellen gelangen. Dabei nimmt die Evidenz der Dunkelmasse und der Neutrinos an Gewicht zu. Die distanzabhaengige Rotverschiebung kann grundsaetzlich auch von der Gravidation (Raum-Zeit-Verzerrung) durch Dunkelmasse herkommen.
Zurueck zum Glauben. Es gibt die Form des Vertrauens in jemandem. In diesem Sinne kann ich schon auch glauben.
Welches Weltbild ich habe? Hmmm, weiss ich eigentlich selbst nicht so genau. Vielleicht das: Der Kosmos (die Kosmen) hat eine solch lange Entwicklungsgeschichte von etwa 15 Milliarden Jahr hinter sich. Selbst 1000 Jahre Wissenschaft fuehrt nur zu minimalen Teilerkenntnissen ueber das Ganze und auch nur , dann wenn sich die Menschheit nicht vorther selbst beseitigt hat. Leider ist dieses Risiko auf Grund des ersten Hauptsatzes der allgemeinen Volksverbloedung "Die Mehrheit ist duemmer als die Minderheit" sehr hoch. Naja, wenn es halt sein muss, dann ist das fuer den groesseren Rest der Natur ein Segen. Das ist doch ein schoener Trost, oder...?
Gruss
der XENON