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Verfasser: Pyren Datum: Samstag, den 11. März 2006, um 5:09 Uhr Betrifft: Sonderlehren der katholischen Kirche
Die Aussage, die katholische Kirche habe keine Sonderlehren, ist schlicht falsch.
Die katholische Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte ein erstaunliches Arsenal an Sonderlehren entwickelt, über die der Rest der Christenheit nur ungläubig den Kopf schütteln kann.
Nehmen wir zum Beispiel die unbefleckte Empfängnis, also die Lehre, dass Maria durch ein Wunder Gottes bei ihrer Geburt von dem Makel der Erbsünde unberührt blieb.
Diese Lehre wird weder von Protestanten noch von der orthodoxen Kirche geteilt und ist nirgens in der Bibel enthalten. Daher ist es eine katholische Sonderlehre.Wie öffentlich die Lehren der katholischen Kirche waren, zeigt sich ja daran, dass die Gottesdienste jahrhundertelang auf Latein gehalten wurden, so dass ein GroÃteil der Bevölkerung keinen blassen Schimmer hatte, was in der Kirche überhaupt abging. Sie konnten froh sein, wenn sie anhand der Bebilderung in der Kirche("Biblia pauperum", "die Bibel der Armen") einigermaÃen mitkriegen konnten, was überhaupt in der Bibel drinsteht.
Daher zeichnet sich der katholische Gottesdienst auch durch eine reiche Symbolik aus, da dies das einzige war, was die Menschen überhaupt verstanden.Der protestantische Gottesdienst wirkt dagegen recht trocken, jedoch zeigte sich bei der Reformation gerade seine Brillianz: Die Leute konnten zum ersten Mal nach 1500 Jahren das Wort Gottes in ihrer Muttersprache hören, mitbekommen, was im Gottesdienst überhaupt abging, in ihrer Muttersprache beten. Wenn das kein Schritt aus dem okkulten ins Licht ist, dann weià ich nicht. Für den nicht humanistisch gebildeten Menschen war der lateinische Gottesdienst in etwa das, was für den Mormonen vor 1990 "Pay lay ale" war: unverständliches Kauderwelsch.
Des weiteren gibt es noch viele andere Sonderlehren, die zumindest ein Teil der anderen Konfessionen ablehnt, zum Beispiel die Heiligen- und Marienverehrung, die Transsubstantiationslehre und anderes mehr.