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Verfasser: Pyren
Datum: Montag, den 27. Februar 2006, um 3:16 Uhr
Betrifft: Zwei Quellen

Das Buch "Views of the hebrews" habe ich noch nicht gelesen, deshalb will ich dir auch nicht widersprechen.

Die Geschichte "der goldene Topf" ist auch nicht Vorlage für das Buch Mormon, sondern für die Begegnung mit dem Engel Moroni im Berg Cumorah und für die Idee, einen alten Text aus einer "unleserlichen Schrift" zu übersetzen.

Es könnte also sein, dass beide Bücher als "Romanvorlagen" für die phantastische Geschichte Joseph Smiths dienten.

Es gibt eine Theorie mit Namen "Memetik", die behauptet, dass Ideen ("Meme") sich wie Lebewesen verhalten: Sie durchlaufen einen evolutionären Prozess.
Sie werden geboren, pflanzen sich (in den Köpfen der Menschen) fort, rekombinieren mit anderen Ideen, manche breiten sich aus(Christentum, Islam), andere sterben wieder aus (hellenische Religionen).

Es könnte also sein, dass J.S. Storyline eine Mutation und Rekombination dieser beiden Romane oder Ideenvorlagen ist. Und insgesamt wird Mormonismus ja als Synkretismus bezeichnet, als Mischreligion, weil es unterschiedliche Elemente enthält:
- Vorgeburtliches Leben bei Gott, Vergessen dieses Lebens (Platonismus)
- Tempelrituale (Freimaurer, basierend auf dem Glauben, diese reichen wirklich bis Salomo zurück.)
- Indianer Nachfahren von Israeliten (Lost tribes Theorie)
- Peep stone, Unterwäsche, etc. (amerikanischer Aberglaube)
- eine Prise Christentum
etc.

Es ist also nicht so, dass Joseph Smith alles komplett neu erfunden hätte,
er griff vielmehr auf Elemente und Ideen zurück, die schon längst existierten.
Somit ist die Entstehung des Mormonismus keine erstaunliche "Creatio ex nihilo", sondern
eine evolutionäre Mutation und Rekombination aus oben genannten "Eltern"ideen.

Wichtig ist denke ich auch zu bemerken, dass Joseph Smiths Mormonismus auch ein anderer ist als der heutige.
Moderne simplifizierte Konzepte wie der "Plan of salvation" sind erst später entstanden, um eine flottere und effizientere Mission zu ermöglichen. Da saßen gezielt Leute dran, die psychologisch geschult waren und überlegt haben: "Wie kann man flott (in 6 meetings) einen Menschen konvertieren und geistig in die Gruppe einbinden?"
Es findet also auch eine Evolution des Mormonismus selbst statt (vgl. auch Vielehe, Schwarzenpriestertum, etc., die sich zurückgebildet haben (Blinddarm?))

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