Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 33 von 35 Beiträgen.
Seite erstellt am 24.4.24 um 1:32 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 14. Februar 2006, um 12:58 Uhr
Betrifft: Ethik wurde nicht vom Christentum erfunden

> Du machst es Dir ganz schön einfach damit diesen Menschen, letztendlich die vernunft abzusprechen, nur weil sie vielleicht in der Lage sind tiefere Gefühle zu empfinden als der Atheist oder der agnostiker je haben wird!

Ich erkenne in Gunars Posting nirgends, dass er Theisten die Vernunft abspricht. Die Kernaussage war - Zitat: Du siehst also, dass du sehr vorsichtig mit dem Begriff "vernunftorientiert" umgehen solltest, denn die "Vernunft" eines Gläubigen und eines philosophisch-ethisch orientierten Menschen (sprich Atheisten) ist doch etwas sehr Unterschiedliches.

Was den zweiten Teil deines Satzes betrifft - wie kommst du dazu zu behaupten, dass Atheisten und Agnostiker nicht fähig sind tiefere Gefühle zu empfinden? Für mich ist das wieder einmal die überhebliche Sicht eines sogenannten Christen, der denkt, jede Art von Menschlichkeit, Einsicht und Mitgefühl kann nur von Christen kommen, während jede Art von Unmenschlichkeit, Gleichgültigkeit und Grausamkeit nur von sogenannten "Gottlosen", also von Atheisten und Agnostikern kommen kann. Was deine anderen Beiträge auch immer wieder durchscheinen lassen. Was für eine arrogante und vor allem falsche Sichtweise!

> Übrigens wie hätte wohl die Welt ausgesehen, wenn alle Menschen so denken würden wie Du anzunehmen nur weil etwas noch nicht beweisbar ist, das es auch nicht existent ist,

Auch diese Aussage erkenne ich nicht in Gunars Worten. Wenn etwas nicht beweisbar ist, gilt es bis auf weiteres als unbewiesen und bleibt somit offen. Es wäre wissenschaftlich falsch zu behaupten, dass Gott existiert, weil es dafür nun mal keinen Beweis gibt, aber dieses Offenlassen bedeutet doch nicht, dass mit dem fehlenden Beweis das Gegenteil bewiesen ist - also - Gott existiert definitiv nicht, weil man seine Existens nicht beweisen kann. Auch das ist absolut unwissenschaftlich!

Und wie die Welt wohl aussehen würde, wenn alle Menschen alles Nichtbeweisbare erst mal offen lassen? Ich könnte mir vorstellen, es gäbe dann weniger Fanatiker, weniger Eiferer, die davon überzeugt sind, ihren Glauben mit der Waffe verteidigen und aufzwingen zu müssen, etc. Das Gefährliche am Glauben ist doch, dass jemand, der glaubt nicht widerlegbar ist, somit kann er sich in seinen Glauben ungehindert hineinsteigern und sogar Mord und Totschlag rechtfertigen. Während ein wissenschaftlich orientierter Mensch genau weiß, dass seine These eine These bleibt, solange sie nicht beweisbar ist, oder das Gegenteil bewiesen wird. Das nenne ich vernünftig, denn allgemein schließt so eine Einstellung Fanatismus jeder Art aus.

Es ist nicht das Christentum, das diese Welt "menschlich" macht, es ist die grundsätzliche Ethik, die in unseren Genen genau so verankert ist, wie die Neigung zu Gewalt. Es ist letzlich die Intelligenz, die Menschen beides unterscheiden lässt und erkennen lässt, dass ein Miteinander mehr an Lebensqualität bringt, als ein Gegeneinander.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de