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Verfasser: Pyren
Datum: Sonntag, den 12. Februar 2006, um 7:25 Uhr
Betrifft: Buddha Krimskrams

Wenn man sich etwas genauer mit den unterschiedlichen Weltreligionen beschäftigt und mal von den historischen Kontexten abstrahiert, stellt man fest, dass die Religionen sich in ihrem Kern doch sehr ähneln.

Zum Beispiel finde ich "Liebe deinen Nächsten; liebe deine Feinde;Verwalte die Schöpfung" und "Habe Mitgefühl mit allen Lebewesen" nicht sehr weit entfernt, auch wenn erste Sätze aus dem Christentum, letzterer aus dem Buddhismus stammen.
Jesus und Buddha unterscheiden sich insoweit, dass Jesus im jüdischen Glauben aufgewachsen ist und diesen daher als Rahmenwerk für seine Neuerungen benutzt, also auf dem Fundament des Judentums aufbaut. Buddha hingegen ist im Hinduismus aufgewachsen und verwendet daher hinduistisches Gedankengut wie die Wiedergeburt.
Ungeachtet aber sind die Parallelen zwischen Buddha, Jesus und Mohammed insofern vorhanden, dass sie in ihrer damaligen Zeit revolutionär und modern vom alten Aberglauben zu einem selbstbestimmteren, reiferen Glauben überleiteten.
Alle drei haben auch die Gesellschaftsstruktur gehörig umgekrempelt:
Jesus wandte sich den Armen und Sündern zu. Buddha eröffnete die Wege zur Erleuchtung allen Menschen und hob so die Kastengrenzen auf, Mohammed setzte sich für eine in seiner Zeit moderne Gesellschaft ein.

Wenn man diese von ihrer Zeit abstrahierten Tendenzen sieht und schätzen lernt, kann man auch  das Positive vom Negativen trennen.
Man kann die positiven Seiten von Bibel, Koran und den buddhistischen Lehren annehmen und danach leben, ohne die negativen, zeitbedingten Lehren auch akzeptieren zu müssen.

Man kann den Fortschritt eines Abrahams sehen (Abschaffung des Menschenopfers), ohne die heutzutage veralteten Lebensweisen (Vielehe!) übernehmen zu müssen.
Man kann die positiven Aspekte Buddhas akzeptieren (Mitgefühl mit allen Lebewesen), ohne unbedingt sein hinduistisches Weltbild (Wiedergeburt) akzeptieren zu müssen.
Man kann die positiven Lehren Mohammeds akzeptieren, ohne seiner/seinen Ehefrau(en) einen Schleier aufzuzwingen und europäische Botschaften niederzubrennen.

Wenn doch nur mehr Menschen vom Kindchenschema-Glauben zu einem reifen erwachsenen Glauben kämen, gäbe es auch weniger religiöse Konflikte auf der Welt.

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