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Verfasser: Amias
Datum: Sonntag, den 5. Februar 2006, um 13:36 Uhr
Betrifft: das kleinere Ãœbel

Es ist Grundsätzlich schwer über eine Volksgruppe zu urteilen, und allgemein ist es falsch zu kollektivieren, weil man mit Verallgemeinerungen nie den Kern trifft. Ich persönlich kann dich, Kreuzritter, in einigen deiner Ängste verstehen, in anderen sehe ich wiederum Übertreibungen.
Vielleicht interessiert ja hier meine Meinung, vor allem aus der Perspektive des Italieners, also auch eines Ausländers?
Ich muss eingestehen, dass ich früher selbst so gedacht habe wie die Leute, von den Tempelritter berichtet. Die Deutschen waren in meinen Augen gottlos und ehrenlos. Noch heute halte ich es für ein ziemliches Unding, dass Eltern ihren Kindern erlauben ihre Freunde/Freundinnen mit nach Hause zu nehmen und dass sie miteinander, mit dem Segen der Eltern, schlafen dürfen. Aber ich bin nun mal anders aufgewachsen, mit anderen moralischen Werten.
Jetzt wo ich Älter geworden bin, muss ich leider eingestehen, dass diese Unmoral nicht nur hier in Deutschland statfindet, sondern allgemein ein europäisches, oder gar westliches, Phänomen ist. Auch Italien, auf das ich immer so große Stücke gehalten hatte, enttäuscht mich zunehmends, vor allem der sogenannte "Mezzo Giorno", Süditalien. Anscheinend vergessen die Europäer ihre Herkunft und widmen sich lieber dem Lotterleben.
Daher, lieber Tempelritter, seien wir doch mal ehrlich und gesetehen uns ein, dass die Muslime, vor allem die Verschleierten, recht haben, wenn sie sagen, dass Europa vom moralischen Verfall gekennzeichnet ist. Natürlich gibt es unter den Moslems einen Großteil, der sich selbst dem Lotterleben verschreibt, und daher jede Kritik aus seinem Mund wie blanker Hohn klingt, aber seien wir froh, dass es diese gibt, sonst würden wir moralisch gesehen noch ärmer dastehen, als wir es schon tun.

Jetzt habe ich nichts zu der islamisierung Europas gesagt. Ich glaube, dass für uns Christen sich nicht nur die Frage stellt, ob ein msulimisches Europa für besser für uns ist als ein atheistisches, sondern welches das kleinere Übel ist.

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