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Verfasser: SvenB
Datum: Donnerstag, den 29. Dezember 2005, um 12:28 Uhr
Betrifft: Frauen / charismatische Mitglieder / HLT

Hallo Gregor,

ich kann dich gut verstehen. Ich weiß (und kenne davon einige persönlich), dass es in der HLT wirklich charismatische. moderne, gebildete Personen und Kirchenführer gibt. Das sind auch die, die weite Teile der "Elite" bzw. der Menschen mit hochbezahlten Berufen etc. in der HLT halten. Wären sie nicht da, würden Identifikationsfoguren fehlen und so ab- und zu kommt es ja auch vor, dass der ein oder andere hochstrebende Beamte "abfällt", allerdings bleiben die meisten Kirchenführer dabei und das ist eine Stärke der HLT. In einer katholischen Kirche werde ich es nicht erleben, dass Manager X von der Firma Y, oder Pofessor W von der Uni Z, offiziell Geistiges von der Kanzel predigt - das hat schon eine gewisse Faszination und macht die Kirche auch menschlich.

Als ich allerdings für mich wusste, dass die Kirche nicht durch einen Propheten gegründet wurde, konnte ich meine Liberalität nicht mehr ausleben, ich musste mich von einer Kirche abwenden, wenn du das kannst, ist das sicher ein Weg, aber ich hätte es nicht gekonnt.

Zum Thema Frauen: natürlich gibt es in der HLT Paare, die eine gute Beziehung führen und Frauen die nicht unterdrückt werden. Da hat sich in den letzten Jahren auch viel getan. Allerdings werden die Emanzipationsbestrebungen der Europäer nicht so gern in SLC gesehen. Aber es stellt sich schon die Frage, warum die Position unter den Ehepaaren so oft in Ansprachen besprochen und diskutiert wird. Den Frauen wird gebetsmühlenhaft gesagt, dass sie gleichgestellt sind aber andere Aufgaben haben. Wenn der Mann nicht im Haus ist, darf sie die Führung der Familie stellvertretend übernehmen etc.

Ich kannte einen charismatischen Kirchenführer der es wagte, die Hände der Ehefrau beim Krankensegen mit auf den Kopf des Ehemannes legen zu lassen, weil er sich sagte, dass von der Frau ebenfalls Macht und Glaube ausging - der bekam einen riesen Ärger mit dem Pfahlpräsidenten!

Aber eines ist klar, wenn du die Kirche emotional magst, wird es ein harter Weg, sie zu verlassen. Nach dem Austritt hast du in der Regel niemanden, der dich auffängt und dir ein Ersatz-Netzwerk bietet. Mich hat die Heuchelei und die Gleichschaltung von Menschen angewidert und trotz der guten menschlichen Kontakte, konnte ich das ganze System nicht mehr ertragen, deshalb war der Weg klar für mich.

Lass dir einfach Zeit und immer wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, gehst du einen Schritt zurück, machst dir klar, dass du mit Menschen zu tun hast und bleibst locker. So hast du die Chance, die ganze Sache etwas länger zu "untersuchen" und kannst dann mit der Zeit überlegen, was du machst. Ich halte den liberalen Weg für ein Sache, die machbar ist, ohne ein charakterloses Wesen zu werden, aber dieser Weg ist nicht einfach. Für mich kam er nicht in Frage. Seit Jahren spüre ich als Folge meiner Enstcheidung eine innerliche Ruhe, wenn auch in meinem Leben seither vieles Negative aber auch positive passiert. Wenn ich noch gläubig wäre, könnte ich ein herzzerreißendes Zeugnis davon geben, wie der Herr mich prüfte und mich segnete, seit dem Austritt - also alles relativ!

Grüße!

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