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Verfasser: James
Datum: Dienstag, den 3. April 2001, um 6:32 Uhr
Betrifft: Welcome

Ruben scnrieb u.a.:

>Ich hatte wohl die Spötteleien etwas von dem Hintergrund gelöst. Von dem Hintergrund, was da der Mormonismus für ungeheuerliche Sachen mit uns gemacht hat. Und im Angesicht dieser Manipulation, dieses Mißbrauches, ist fast jede Form der Reaktion darauf "anständig".

Sehe ich ebenso, das ist "der" Punkt. Manche Dinge sind schlichtweg nur noch des Spottes würdig. Jedoch kann auch der Spott "sachlich" bleiben. Wie schon gesagt, es ist ein Unterschied ob ich z.B. sage Hitler hätte nur "Scheiß" geredet, oder wäre ein armer Irrer. Wäre schlichtweg primitiv und an der Sache vorbei. Hitlers Reden, "seinen Krampf", voller Sarkasmus in seiner wirklichen Banalität darzustellen, wie Charlie Chaplin, wie der Zufall es will, schon wieder ein Brite, es in seinem grandiosen Film, "Der große Diktator", gemacht hat ... das ist schlichtweg Kunst (three cheers für Charlie!!!). Und die Nazis haben mit Sicherheit getobt ... sollten bzw. sollen sie doch. Es ist nicht nur das Recht, sondern gelegentlich auch die Pflicht Sarkasmus als Stilmittel zu benutzen. Es bringt so manche Dinge ohne Umschweife auf den Punkt ... den wunden Punkt.
 
>Vielleicht aber war ich auch schon wieder für einen Moment ein halber Mormone und konnte nicht mit ansehen, wie die ihren Spott abkriegen.

Wichtiger Punkt. Diese "Befindlichkeit", ist nachvollziehbar und auch normal. Denn das Gedankengut, System etc. anzugreifen, bedeutet letztendlich auch dessen "Inhaber, Teilhaber" anzugreifen. Ob noch-"aktiv", halb-"aktiv" oder nicht-mehr-"aktiv", spielt keine Rolle, es war/ist Bestandteil unsere Lebens gewesen. Welcher ehemals überzeugter Nazi kann denn je fröhlich pfeifend in den Tag gehen, im Gedenken seines eigenen Anteils der Schuld? Es macht auch keine Freude sich darüber bewußt zu werden, wie man als Ex-Mormone verführt und manipuliert wurde, sich hat verführen und manipulieren lassen, schlimmer noch, es selbst (!) getan hat. In Wirklichkeit Abhängigkeiten bei anderen Menschen gepredigt und geschaffen hat. Das ist Schuld. Sich dem zu stellen ist Stress. Es heißt sich selbst und seine ureigenen Motive (Warum bin ich (!) Opfer gewesen? Nicht andere?) in Frage zu stellen. Das ist eine wirkliche Offenbarung!

Ein typisches Beispiel ist es auch, wie viele von uns damit umgehen, die "Tempelgänger" waren. Die meißten, laut meiner Erfahrung, Austausch und Gespräche haben "Probleme" mit den Tempelriten, der eine mehr, der andere weniger. Manche über Jahre hinweg. Denken man sollte, besser, dürfte diese Dinge des Tempels nicht öffentlich ansprechen. Zeigt letztendlich nur, wie tief das Geheimniskrämerei-Gift sitzt, wie wenig man über die eigentlichen Hintergründe kennt, dessen Historie, und trotzdem sitzt es tief ... weil die Emotionen die damit verbunden sind tief eingepflanzt sind, das ist ja die Absicht. Angst! Nichts anderes. Angstmache pur. Jeder der die Schlußszene des Tempelfilms kennt, "Satans" ernster (böser?) Blick in Richtung Zuschauer im sog. "Endowment", mit den Worten: "I have something to say concerning this people. If they do not live up to every  covenant they make at these altars in this temple this day, they will be in my power." Dann werden sie in seiner Macht sein. Angstmache pur. So erschreckt man kleine Kinder ... oder die, die im Geiste Kinder sind. Sich davon zu lösen, die Mechanism zu erkennen, gilt es.

>Und sollte es mal so passen, bekommst auch Du von mir Feuer. Verlaß Dich drauf.

Wie die Franken hier sagen: Paßt scho!

>Aber Danke für Deine klare Antwort.

Welcome, any day, any time, any place!

Cheers!

PS: We’ll fight them on the beaches, in the air and on the land ... We’ll never give up! Winston

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