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Verfasser: Hexe
Datum: Donnerstag, den 13. Oktober 2005, um 16:14 Uhr
Betrifft: Meine Antwort

@Amias,

Zunächst einmal, lieber Amias, bin ich nicht in eine “Falle” getappt! Denn ich “hasse” weder Männer noch die Heterosexualität! Es ist doch wohl eher so, das Du Dich durch diesen Beitrag persönlich betroffen/angegriffen fühlst, weil ich Dein Geschlecht kritisiere! Ãœberlege einmal, wie oft Frauen von Männern und männeridentifizierten Frauen kritisiert wurden und immer noch werden! Schau doch nur einmal auf unsere Kanzlerin!  Schau auf andere Frauen im Bundestag, denen Kompetenz abgesprochen wird, und die nur über ihr Aussehen oder ihr Alter deffiniert werden (Renate Schmidt aus Bayern, SPD, kann Dir ganze Arien dazu singen). Ich habe nur Zusammenhänge aufgezeigt, Amias, wenn sie Dir nicht passen, dann antworte bitte mit Argumenten, und nicht mit Unterstellungen wie, das ich am liebsten allen Männern den Penis abschneiden wollte. Ist das nicht eher Deine Angst, mein Lieber? Und “schwachsinnig” ist es nicht, ebensowenig ein “Komplott” (für das es ein bewußter Handlungswille braucht) der Männer, sondern es sind Mechanismen, die unterbewußt auf Grund der patriarchalich geprägten Sozialisatrion ablaufen.
Deine Argumentation, in Zukunft die Augen vor Kindstötungen oder Ähnlichem zu verschließen, zeigt eine typisch männliche Denkungsweise von “entweder-oder”, im Gegensatz zu dem “sowohl-als-auch” von Frauen.
Du sollst, wie alle anderen Männer/Frauen/Menschen, nicht wegsehen, sondern hinsehen! Hilfe anbieten und verstehen, statt verurteilen und durch Gesetze reagieren! Viele Kindsmorde und Kindsverwahrlosungen hätten verhindert werden können, wenn zB die Nachbarn oder die Familie anstatt zu verurteilen und sich zu beschweren, geholfen hätten, damit die Last der Erziehung nicht allein auf der Schulter der Mutter liegt! Es wird Männern so leicht gemacht, sich aus der Verantwortung für ein Kind zu verpissen, anstatt sie auch mit Gewalt zur Verantwortung zu ziehen. Statt dessen wird alles auf die Kindsmutter abgeladen, die dann allein sehen muß, wie sie mit allem fertig wird!
Es ist keine Polarisierung, lieber Amias, sondern das, was Frauen in Deutschland und der ganzen Welt erleben, und was für Mormoneninnen “normal” ist!
Du hast die Frage aufgeworfen, welche Mutter ihr Kind wirklich zum Spaß weggeben würde? Mal abgesehen, das ich dieses Experiment aus einem bestimmten Grund vorschlug, zeigt Deine Antwort doch sehr deutlich, das Du in der patriarchalischen Vorstellung von der “Mutter” gefangen bist! So, als ob Mütter per se ihre Kinder alle lieben würden! Du führtest die Natur an? Nun, in der Natur, wie auch bei uns Menschen, ist es nun einmal so, das es sowohl “Mütter” gibt, die ihre Kinder lieben und beschützen, als auch welche, die sie ablehnen, wie ein Beispiel aus dem Berliner Zoo zeigte, wo eine Elefantenmutter ihr Baby ablehnte und traktierte, oder ein anderer Fall, wo ein Kater auf einem Bauernhof sein Kind zu Tode biss, weil er mit der Katzenmutter pennen wollte, wie in einem Bericht über Katzen zu sehen war.
Aber Menschen haben Regeln, die für Tiere in Natur oder Gefangenschaft nicht gelten! Bei Pinguinen, die von christlichen Fundis gerne als Beispiel für die “Göttlichkeit” der heterosexuellen Familie benutzt wird, wechseln 82% den Partner, und sind ein Teil der Männchen schwul, und ein Teil der Weibchen prostituieren sich. Willst Du also wirklich das Tierreich bemühen?
Du sagtest, das in der Geschichte der Menschheit es immer die Frauen waren, die auf die Kinder aufpassten?
Falsch, mein Lieber!
Es gab und es gibt Völker, wo Kinder entweder von klein auf an, oder ab einem bestimmten Alter vom ganzen Stamm erzogen werden! Wo der Bruder der Mutter die”Erziehungsarbeit” hatte! In den Amazonenvölkern Kleinasiens war es so, das die Amazonen die Kinder gemeinsam bis zur Entwöhnung aufzogen, und dann den Männern/Vätern die Söhne schickten, weil sie nicht von ihnen erzogen werden sollten. In der matriarchalischen Gesellschaft von Catal Hüyük, einer Sedlung, die in den 50iger Jahren in der heutigen Türkei gefunden wurde, und die weibliche Gottheiten anbeteten, wurden Kinder auch getötet, wenn sie ein Verbrechen gegen Frauen begingen (Eigentumsdelikte waren damit nicht gemeint).
Es war die Frau, die in früheren matriarchalischen Kulturen bestimmen konnte, ob ein Kind geboren wurde oder nicht! Ob es leben darf, oder nicht! Kein Mann hatte das Recht, ihr reinzureden! Und sie richtete sich dabei nach dem, was für ihr Volk und für sie am besten war!
Heute haben Frauen durch das Patriarchat nicht mehr dieses natürliche Recht! Es waren Männer, die durch Gewalt ihr dieses Recht nahmen, die Frauen unterdrückten und bevormundeten! Die ein System erschufen, um die Sexualität und den Körper der Frau zu kontrollieren! Die Frauen an allem die schuld geben, auch an dem, was die männer ihnen antun!
Eine Frau wird vergewaltigt? Natürlich war die Frau daran schuld! Was mußte sie auch mitgehen, warum mußte sie sich auch so aufreizend kleiden?
Eine Frau verläßt ihren Mann, und wird deswegen von ihm umgebracht? Warum tut sie das auch? sie weiß doch, das sie Eigentum des Mannes ist!
Eine Frau zeigt ihren prügelnden Ehemann an, und wird so weit geschlagen, das sie im Rollstuhl liegt, und keinen Lebensmut mehr hat? Warum tut sie das auch? Es ist doch das “natürliche” Recht des Mannes, seinen Besitz so zu behandeln, wie er will!
Diese Fälle geschehen nicht in einem Land der dritten Welt oder im Islam (da auch), sondern mitten in Deutschland! Interessanterweise wird bei der Strafbemessung bei männlichen Tätern immer wieder eine “Entschuldigung” zur Lasten der Frau gefunden, während dieses bei Frauen als Täterinnen nicht gilt! Im Fall Böttcher (erinnerst Du Dich noch, der Fall der Frau, die angeblich wegen ihrem amerikanischem Geliebten ihre beiden Töchter getötet haben soll),  wurde nur sie angeklagt, obwohl es mehr als genug Beweise, und sogar zwei Geständnisse des Ehemannes gab, die er unter Zeugen abgab. Aber sie wurden nicht anerkannt, weil die Staatsanwaltschaft ja unbedingt die Frau als Kindesmörderin haben wollte.
Warum?
Weil Frau Bötcher ein Verbrechen begangen hatte?
Ja, aber nicht das, dessen sie bezichtigt wurde!
Sie hatte es gewagt, aus einer gewalttätigen, ungeliebten Ehe auszubrechen, und sich einen Geliebten zu nehmen! Sie hatte es gewagt, ihre Kinder auch einmal als Mutter alleine zu lassen! Sie hatte es gewagt, ihre eigenen Bedürftnisse wichtig zu nehmen!
Also Grund genug für die Bevölkerung und des Dorfes in dem sie lebte, und der Staatsanwaltschaft, sie vorzuverurteilen und anzuklagen, unabhängig von den tatsächlichen Beweisen!
Sag also nie, das Männer keine Schuld daran tragen, wenn ein Kind vernachlässigt, geschlagen, vergewaltigt oder getötet wird! Sie haben Schuld daran! Direkt oder indirekt!

Hexe

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