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Beitrag 98 von 106 Beiträgen.
Seite erstellt am 29.3.24 um 8:34 Uhr
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Verfasser: Amias
Datum: Montag, den 10. Oktober 2005, um 23:08 Uhr
Betrifft: Geschichte

> Indizien gibt es allemal, schau nur mal bei Google nach Konstantin, Konzil, Nicäa usw.

Ich kenne das Konzil von Nicäa sehr gut und über das Thema habe ich schon viel gelesen, weil ich schon allzuoft von Freikirchlern damit konfrontiert wurde. Ich konnte bisher nichts finden, was darauf deuten könnte, dass Konstantin etwas an der katholischen, oder besser gesagt, der christlichen Kirche, geändert hätte. Im Gegenteil: die Vereinigungsbemühungen zwischen Trinitanern und Arianern wurden vom Papste und vielen anderen Bischöfen abgelehnt, trotz dem enormen Vereinigungsdruck, den der Kaiser während des Konzils ausübte. Es war doch gerade die Kirche, die sich letztlich durchgesetzt hat, und nicht Konstantin. Warum wird also von den Freikirchlern etwas anderes behauptet, wenn die Geschichte klar und deutlich zeigt, dass Konstantin theologisch nichts bewirken konnte? - Ich sage dir die Antwort: Missgunst!!!

> Drauf gebracht hat mich übrigens ein katholischer Religionsgelehrter, der die Verwendung des Kreuzes als Christliches Heilssymbol bedenklich findet.

Die Verwendung des Kreuzessymbol ist für mich weder ein Streitgrund noch glaube ich, dass dies Heilsentscheidend ist. Symbole sind Symbole, und eben ausdruck ihrer Zeit. Für die ersten Judenchristen war das Kreuz eher eine Beleidigung, weil der Kreuzestod eine römische Strafe war, die nur an Juden verübt wurde.
Als aber immer mehr Heiden zum Christentum fanden, hat sich die Skepsis gegenüber diesem Symbole natürlich aufgelöst. Sie haben das Kreuz ganz anders interpretiert, eher eine Anerkennung der Leiden Christi und eine Dankbarkeit für sein Opfer.

> Interessant auch, daß Konstantin, der ja kein Christ war, so großes Interesse an einer einheitlichen Lehre des Christentums hatte.

Darüber wäre ich mir gar nicht so sicher! Es ist gilt als so ziemlich bewiesen, dass Konstantin gegen Ende seines Lebens wirklich Christ war, deshalb ließ er sich ja noch kurz vor seinem Tode (arianisch) taufen.
Ich wäre vorsichtig bei der Behauptung, dass Konstantin nur aus machtpolitischen Gründen handelte. Er war mit Sicherheit eine in sich zerrissene Persönlichkeit zwischen Glaube und Macht.

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