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Verfasser: ibwd
Datum: Sonntag, den 9. Oktober 2005, um 21:42 Uhr
Betrifft: Der Unterschied ist...

>Ich sah weg, wenn ein Mann seine Frau mißhandelte, und gab, -typisch mormonisch-weibliche Sozialisation-,
>der mißhandelten Ehefrau die Schuld! Ich sah weg, als in unserer Gemeinde ein schwuler Mann sich umbrachte, und gab dem Opfer die Schuld, obwohl ich selbst schon damals (platonisch) Frauen liebte! Und ich sah weg, und suchte nach Entschuldigungen für einen Ältesten aus der Nachbargemeinde, der die beiden Töchter seiner Frau (aus erster Ehe) über Jahre vergewaltigte. Ich unterschrieb in diesem Zusammenhang auch eine Petition, die von unserem Bischof initiiert wurde, und der an die Frau des Vergewaltigers geschickt wurde. Darin baten wir sie, von einer Anzeige Abstand zu nehmen, um die Kirche und ihren “guten Ruf” nicht zu schädigen! Soviel ich weiß, hatte sie ihn nie angezeigt,  obwohl sie ihn verließ,so dass der Täter straffrei andere Mädchen in anderen Gemeinden vergewaltigen konnte (nur eine Vermutung von mir).
>Warum tun Menschen so etwas?
>Warum schützen sie Menschen oder eine Kirche, die verantwortlich für so viel Leid ist?
>Warum finden sie nicht die Kraft, zu sagen: “Es reicht mir, ich gehe!?”
>Warum verschließen sie ihre Augen, um mit aller Macht die “Heile >Welt” zu schützen, die doch nicht existiert?
>Ich glaube, eines der Gründe ist, das sie sich dann eingestehen müßten, im Irrtum gewesen zu sein, einer Schimäre nachgefolgt zu sein! Das all die Opfer an Zeit, Geld und verwandtschaftlichen Beziehungen/Freunden umsonst waren!
>Der Vater, der sein Kind verstoßen hatte, weil es nicht den Weg der Kirche gehen wollte, müßte erkennen, das er seinem Kind und auch sich selbst weh getan hat, und einen nicht wieder gutzumachenden schaden angerichtet hat! Die Mutter, die ihre Tocher zwingt, sich den mormonischen Normen anzupassen, und erlebt, wie sich ihre Tochter deswegen umbringt oder mit Antidepressiva vollpumpt, müßte erkennen, was sie ihrem Kind angetan hatte! Der Ehemann, der sich als “Herrscher” aufspielte, und dessen Frau sich von ihm scheiden ließ, müßte erkennen, was er alles verloren hatte, wegen seiner Starrköpfigkeit, seinem Fanatismus!

...daß ich so etwas nie getan habe und auch heute nicht tun würde. Ich würde mich nicht aus Kirchenräson dazu hinreißen lassen, so etwas zu decken oder zu unterstützen.

Ich will Dir beileibe keinen Vorwurf machen, vermutlich hast Du gedacht, Du würdest etwas Gutes damit tun. Unserem Herrn Jesus Christus hast Du aber damit keinen Gefallen getan.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß er solche Verhaltensweisen unterstützen würde.

Ich kann mir schon vorstellen, daß so etwas schwer wegzustecken ist, wenn man gegen besseres Wissen und Gewissen mitgemacht hat.
Ich möchte mich jetzt auch nicht hinstellen und sagen, so etwas könnte mir nicht passieren, vielleicht habe ich nur Glück gehabt, daß ich bisher nicht in so eine Situation geraten bin.
Aber mal eine Frage, die mich persönlich interessiert und ganz ernst ist:
Hast Du, als Du die Petition unterschrieben hast, dieses Brennen im Herzen verspürt, das Dir sagte was Du tust ist richtig und dem Herrn wohlgefällig?

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