Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 40 von 106 Beiträgen.
Seite erstellt am 19.4.24 um 9:36 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: ibwd
Datum: Donnerstag, den 6. Oktober 2005, um 19:32 Uhr
Betrifft: Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja, aber...

Einem Nazi, der einem Juden oder Bolschewiken einen Kopfschuß verpaßt, dem müßte eigentlich klar sein, daß man das nicht tut.
Ich hab da mal im ZDF ein Interview gesehen, mit einem der als 19-jähriger bei der SS an Massenerschießungen teilgenommen hat. Seine Aussage war hammerhart: "Na ja, Spaß hat es uns nicht gemacht, wir mußten frühmorgens raus und es war saukalt und die Arbeit war ziemlich dreckig. Aber wir wußten ja, das waren Juden und Bolschewiken und die mußten weg, da haben wirs halt gemacht".

Eine Parallelität von Denkweisen wirst Du immer finden, damit kannst Du gar nichts oder alles beweisen.

Jedes Volk, jede Religion hat ihre Art des Totengedenkens, es gibt Völker, die holen einmal im Jahr ihre Toten aus den Gräbern, dann werden alle Knochen sauber geputzt und mit Blumen geschmückt und durchs Dorf getragen. Dann kommt alles wieder zurück ins Grab bis zum nächsten Jahr.
Das mag der aufgeklärte Weiße nun nett finden oder widerlich, aber er hat nicht das Recht die Leute zu verachten oder es ihnen zu verbieten.

Durch die Totentaufe der Mormonen wird nicht wirklich jemand verletzt oder beschädigt, es werden ja nicht die Toten aus den Gräbern geholt und getauft, es ist eine symbolische Handlung, die keinerlei Rechtsverbindlichkeit hat, es fallen für die Betroffenen auch keine Gebühren an, sie erhalten keine Werbung und die Tatsache, daß sie irgendwann einmal gelebt haben, ist ja auch kein Geheimnis, also von wegen Datenschutz sehe ich da keinen Ansatz.

Die Beiträge die von den Gegnern bisher gebracht wurden, tragen alle den gleichen Ansatz, daß die Verstorbenen als das Eigentum von jemand betrachtet werden und keinen eigenen Willen haben.
Hierbei wird deutlich, daß eigentlich keiner wirklich glaubt, daß diese Leute noch leben, daß sie rings um uns sind und daß sie sehr wohl noch ihre eigene Identität haben.
Die Juden definieren das Leben nach dem Tod so, daß man in der Erinnerung weiterlebt.
Wenn man das mal auf Eure Argumente übertragen würde, hieße das daß Ihr die Leute erst so richtig tot macht, weil ihr ihnen keine Identität mehr zugesteht.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de