Beitrag 24 von 44 zum Thema Boyd K. Packer |
Seite erstellt am 25.4.24 um 19:42 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Samstag, den 14. Oktober 2000, um 13:23 Uhr Betrifft: ein paar Worte zur Toleranz
Versteh´ mich bitte nicht falsch, Andreas, ich begrüÃe es sehr, daà Du Homosexuelle nicht töten willst, obwohl es doch in der Bibel steht. Dieser Vorfall belegt doch wieder einmal eindrucksvoll, daà man mit solcher "Heiliger Schrift" sehr vorsichtig umgehen muÃ, daà man praktisch alles damit begründen und beweisen kann. Eigentlich gibt es nur einen gangbaren Weg, der ist, das Buch zuzuschlagen und Buch sein zu lassen, und statt dessen lieber Mensch zu werden, auf die innere Stimme mehr zu achten als auf die Dogmatik, Einfühlsamkeit in die Bedürfnisse anderer Menschen zu entwickeln. Ein u.a. biblischer Grundsatz lautet auch: âLiebe Deine Feindeâ. Doch wer sind denn eigentlich unsere Feinde? Wir selbst müssen unsere Feinde definieren, wir selbst müssen uns ein Feindbild erschaffen, um überhaupt Feinde zu haben. Es kommt also wieder nur auf unsere innere Einstellung an. Dogmatik hat schon immer zu HaÃ, Verachtung und Krieg geführt, Toleranz und Ehrlichkeit führen zu Frieden, Freundschaft und Glück. Welches Teil wollen wir wählen? Was sagt uns unsere innere Stimme, unser Gewissen? Die Ethik liegt in uns, oftmals tief vergraben, ein zartes Pflänzchen, daà sich in uns Raum verschaffen will und kann, sie kann hervorbrechen. Das Dogma wird von auÃen an uns herangetragen, schrill, beherrschend und vereinnahmend. Welchem dieser zwei Herren wollen wir dienen? Die Entscheidung liegt bei uns, und heutzutage nur bei uns. Wir tragen die Verantwortung, eine groÃe und bürdenreiche Verantwortung, und wir sind es, die sich Tag um Tag in die eigenen Augen blicken müssen, und sehen, wie wir wirklich sind. Da gibt es kein Rückzugsgebiet, dort vor dem Spiegel sind wir nur wir selbst, und, können wir den Menschen gutheiÃen, den wir erblicken? Ist es ein Mensch, oder ist es nur eine Maschine, ein Computer, ein Roboter, der nicht selbst denkt, sondern gleichsam nur Anweisungen ausführt? Wir haben das Zeug, um Mensch zu sein, Ethik zu ergründen, unseren eigenen Weg zu finden. Dann wird sich wahre Toleranz einstellen. Tolerenz, die Glück und Frieden mit sich bringt, auch für den Andersdenkenden. Halten wir lieber Abstand zu dogmatischen Büchern, Ausführungen und Personen. Sie können uns nicht dabei helfen, bessere Menschen zu werden. Dies kann nur aus uns selbst kommen. Ich wünsche uns diese nötige Kraft, diesen Weg immer zu beschreiten.
Gunar