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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 14. September 2005, um 23:11 Uhr
Betrifft: unendliches Leiden?

> Sicher scheint mir, dass Gott den Kreaturen nicht mehr zumutet, als er schon selbst durchgemacht hat.
> Das verstehe ich nicht ganz. Man kann doch nicht von der eigenen Leidensfähigkeit auf die der Anderen schließen. Das wäre eines Gottes nicht würdig, sondern eher wieder eine Art von Sadismus. Außerdem geht man mit dieser Aussage davon aus, dass auch Gott einen Gott hat, der ihn leiden ließ, also ist das ein mormonisches Gottesbild.

Ich verstehe da Gott als das Wesen, das uns allen voraus ist, das alle Hindernisse überwunden hat und frei ist, während wir sie noch vor uns haben. Und weil diese Vorstellung, dass wir noch so viel Leiden vor uns hätten, für viele unerträglich scheint, hat man wohl die Idee des Jesus Christus angenommen, der für uns dann alle Leiden auf sich nimmt.

>Reinkarnation ist wohl nicht auszuschließen, auch wenn ich persönlich keinen rechten Sinn darin sehe, denn der Erfahrungs- und Lerneffekt ist da doch viel zu gering. Außerdem, was nützt mir meine Erfahrung in diesem Leben, wenn ich dann im nächsten in ein Umfeld geboren werde, in dem ich keine Chance habe, das Gelernte anzuwenden? Auch würde das alles nur Sinn machen, wenn der Zustand, in dem wir dann letztendlich "landen", wenn wir "die Kurve gekriegt haben", dem Erdenleben ähnlich ist. Denn sonst können wir das Gelernte ja nicht brauchen. Aber ein erdenähnlicher Zustand, ohne jede weitere Entwicklung, wäre dann auch sinnlos, weil irgendwann wäre es sehr langweilig. Und gäbe es doch Veränderung und Entwicklung, dann wäre die Reinkarnation unnötig, denn wir hätten ja gleich, nach unserem irdischen Tod, in diesem erdenähnlichem Zustand mit unserer Entwicklung weitermachen können.<

Reinkarnation nach meinem Verständnis würde bedeuten, auch in das entsprechende Umfeld geboren zu werden, wo man an das vorherige Leben anknüpft und sich weiterentwickeln kann. Auch glauben alle Reinkarnationsgläubigen, dass die Wiedergeburt auf dieser Erde stattfindet (siehe Dalai Lama). Stell dir mal vor, wir würden hier auf der Erde überall nur uns selbst begegnen in den verschiedensten Stadien unserer Entwicklung. Hallo Renate, bist du jetzt "ich" vor mir oder hinter mir auf der Entwicklungsleiter. Oder sind wir gar zu zweit, als Männlein und Weiblein im ewigen Kosmos?
Ich könnte mir vorstellen, dass es nach dem Tod einen Zwischenzustand der Erinnerung und Besinnung gibt, wo wir uns des ganzen Prozesses bewusst werden und die Entscheidung für das "Weiter" auf Grund unserer bisherigen Entwicklung zwangsläufig fällt.

>Aber, wieso bist du dir so sicher, dass es Gott ist, den du da "erblickst"?<

Ich nenne ihn, sie oder es einfach so, weil unsere Sprache nichts angemesseneres hergibt. Aber er, sie, es beinhaltet Vollkommenheit in jeder Beziehung. Ach, wenn er, sie, es nur wollte, wie ich es gerne hätte! Aber es wird von uns eine Menge Geduld abverlangt und gerade, wenn alles aussichtslos erscheint, sind wir dicht dran.

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