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Verfasser: Rainer
Datum: Freitag, den 9. September 2005, um 19:30 Uhr
Betrifft: Kritik nicht erwünscht

Es gibt einige Generalkonferenzansprachen, in denen Generalautoritäten darüber sprechen, dass wer den Geist der Kritik hat, nicht den Geist des Herrn haben kann. Offene Kritik an Kirchenführern oder Lehren ist in der Kirche nicht willkommen. Das kann ich durchaus verstehen, denn so etwas wäre auf Dauer zu viel Unruhe und Spaltungen in der Gemeinde führen.

Schlimmer finde ich, wenn man als Mitglied selbst anfängt, Kritik zu verdrängen. Das kann dazu führen, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man kritische Gedanken hat oder sich mit solcher Literatur befasst. Der Ausdruck Gehirnwäsche ist hier zwar schon oft kritisiert worden, aber ich würde sagen, das ist so, als wenn man sich selbst das Gehirn wäscht. Bei mir hat es dazu geführt, dass ich meine kirchenkritischen Gedanken anfangs nicht einmal mit meiner Frau geteilt habe.

Nachdem ich schließlich das Handtuch geworfen hatte, habe ich Anfangs noch ein paar Mal die Versammlungen besucht. An einem Sonntag war dort ein ’Untersucher’ (ich finde, man könnte dieses Wort mal zum Unwort des Jahres küren) und ich fragte ihn nach der AV, wie es ihm denn gefallen hat. Er brachte einige Kritikpunkte an der Schlussansprache vor. Da ich seiner Meinung war, stimmte ich ihm zu - was ihn sehr überraschte. Mir wurde in dem Augenblick klar, was für ein großer Segen es doch ist, wenn man frei und offen seine Meinung sagen kann. Als Bischof hätte ich dort sicher versucht, die Kirche zu verteidigen.

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