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der Beitrag:
Verfasser: Nyu
Datum: Donnerstag, den 8. September 2005, um 13:16 Uhr
Betrifft: Christus, das letzte Opfer

Warum zitierst Du eine englischsprachige Bibel?
Egal!

Um das klar zu stellen: ich argumentiere hier biblisch und nicht, wie ich es selber sehe. Meine eigene Sicht hat in jedem Fall an vielen Stellen noch mehr Konjunktive und Fragezeichen in Bezug auf die Authorität des Alten und Neuen Testaments überhaupt. Paulus ist wohl nur für Born-agains und charismatische Protestanten die alle Diskussion beendende Authorität.
Aber darum geht es in dem Disput ja nicht. Sondern es geht darum, ob mormonische Vollmachtslehre aus biblischer Sicht mit dem Neuen Bund vereinbar ist.
Somit also weiter im Text.

Dein Zitat liest sich übrigens in meiner Übersetzung so:
"Weder der Vater noch die Mutter Melchisedeks sind bekannt, auch keiner seiner Vorfahren. Man weiss nicht, wann er geboren, auch nicht, wann er gestorben ist; sein Leben war gewissermassen ohne Anfang und ohne Ende. Er gleicht dem Sohne Gottes und bleibt Priester für alle Zeit"
(dies ist übrigens eine der Schriftstellen, mit der hinduistisch angehauchte Reinkarnationsgläubige Christen ihre These untermauern, dass Jesus Christus in Melchisedek und z.B. auch Krsna inkarniert war)
Diese Schriftstelle lässt andere Erklärungen zu als die von Dir zitierte KJV.

Christus ist laut NT der Schlussstein des Priestertums im Sinne des Alten Bundes.
Siehe Hebräer 7:26-28:

"Er allein ist der Hohepriester, den wir brauchen: Er ist heilig und ohne jede Schuld, rein und ohne Fehler, von Gott hoch erhoben auf den Ehrenplatz im Himmel. Christus muss nicht - wie die anderen Hohenpriester - an jedem Tag zuerst wegen der eigenen Sünden für sich selbst ein OPpfer darbringen, eher er für sein Volk opfert. Als Jesus Christus am Kreuz für unsere Schuld starb, hat er ein Opfer dargebracht, das ein für alle Mal gilt. Das Gesetz des Mose bestimmte Menschen mit all ihren Schwächen und Fehlern zu Hohenpriestern. Doch dieses Gesetz gilt nicht mehr, seit Gott seinen eigenen Sohne mit einem Schwur als unseren Hohenpriester eingesetzt hat. Und das wird er bleiben - für alle Zeiten in göttlicher Vollkommenheit."

Wenn die göttliche Vollmacht eines höheren Priestertums in Anlehnung an das Gesetz nicht des irdischen Tempels, sondern eines himmlischen Temples am Thron Gottes nur in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu finden wäre, dann würden alle Schriftstellen des Neuen Testaments, die sich auf die Mittlerrolle Christi zwischen Mensch und Gott beziehen so wie dort geschrieben falsch sein. Vor allem im Lichte jüdischer Tradition, in deren Tradition vor allem die HLT-Kirche steht, i.e. Priestertumsvollmacht sei vonnöten.

Nimm z.B. diesen Vers:
"So ist auch Christus ein einziges Mal gestorben, um alle Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Wenn er zum zweiten Mal kommen wird, dann nicht, um uns noch einmal von unserer Schuld zu befreien. Dann kommt er, um alle, die auf ihn warten, in sein Reich aufzunehmen."
Heb. 09:28

Oder diesen hier:
"Und so, liebe Brüder und Schwester, können wir jetzt durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat, frei und ungehindert in Gottes Heiligtum eintreten. Christus hat sein Leben geopfert und damit den Vorhang niedergerissen, der uns von Gott trennte. So hat er uns einen neuen Weg gebahnt, der zum Leben führt. Er ist unser Hoherpriester und herrscht nun über das Haus Gottes, seine Gemeinde [...ff]"
Heb. 10:19-23

Höre mal in Dein Herz. Was sagt es Dir?
...dass die Mormonenkirche das enge Tor ist, durch das alle ca. 100 Milliarden Menschen gehen müssen, die je auf Erden gewandelt sind?

Oder eher dass die Botschaft des positiven und guten Lebens, die durch das Licht Gottes über Jesus zugänglich ist, keinem Menschen verweigert wird, der aus einem aufrichtigen Herzen und dem Wunsch in Gott zu leben danach trachtet und auch ein entsprechendes Bündnis äusserlich sichtbar macht (i.e. Taufe)?
Und auch Jenen, die nie von Christus gehört haben, mag dieses Licht zugänglich sein, wenn Gott diese Menschen sucht.

Die Antwort auf diese Frage gibt die HLT Kirche durch die Arbeit für die Verstorbenen.
Aber die Mormonen halten ja auch Reinkarnation für unmöglich. Was ist also mit einem hypothetischen sich liebenden Ehepaar, das vor gut 4500 Jahren in Südamerika Arm in Arm irgendwo am Fuss der Anden durch ein Erdbeben mit folgender Schlammlawine starb?
Laut HLT-Lehre wird die Arbeit auch für die irgendwann im Millenium gemacht, sagen wir so im Jahr 2.500 n.Chr. vielleicht.
Dann haben die also 5000 Jahre auf die Fortführung ihrer Ehe warten müssen? Klingt zwar unsinnig, entstammt so aber dem Postulat Joseph Smiths in LuB.

Die biblische Erklärung ist zumindest in sich stimmig. Die mormonische Erklärung basiert auf logischen und theologischen Widersprüchen.

Gruss,
Henning

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