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Beitrag 14 von 26 Beiträgen.

Seite erstellt am 20.4.24 um 11:11 Uhr

der Beitrag:

Verfasser: shana

Datum: Mittwoch, den 7. September 2005, um 11:32 Uhr

Betrifft: wer suchet, der findet (meist, wenn er mit dem Suchen aufhÃ¶rt)

> ach du meine GÃ¼te. Da hoffe ich ja, dass ich keinen Ã¼berheblichen Eindruck erwecke.:-D (Hust, luft zu fÃ¤chel, luft zu fÃ¤chel)

NÃ¶, wirklich nicht im geringsten! Ich musste nur neulich lachen, als Burkhard sich Sorgen darÃ¼ber machte, dass es ihm schwer fiele, sich schriftlich mitzuteilen. Mein spontaner Gedanke dazu war: Also Burkhard verstehe ich immer sofort, mit seiner individuellen Ausdrucksweise packt er in ein Wort wofÃ¼r andere (auch ich) einen Satz brauchen. Und in einer Zeile von ihm ist mehr als bei mir und anderen in einem Absatz. Teilweise echt poetisch. Na ja, und mein zweiter Gedanke war: bei Henning habe ich da schon Ã¶fter Schwierigkeiten zu folgen/ muss ich Ã¶fters nochmal nachlesen, um zu kapieren, was er denn nun sagen wollte Das hat mit Ãœberheblichkeit Deinerseits nichts zu tun. Du denkst einfach in anderen ’Regionen’, mein Eindruck .....

> Ich bin aber auch nicht bereit, diese Suche ganz zu lassen.

DafÃ¼r besteht ja auch kein Grund. Auch ich glaube ganz fest: wer suchet, der findet. Bei mir hat es nach vielen Jahrzehnten ja schliesslich auch geklappt. Dass Du einfach ’Gott’ liebst, kann ich sehr gut nachvollziehen, denn das ist praktisch das Thema meines Lebens (gewesen). Oft total unverstanden von meinem grÃ¶sstenteils atheistischen Umfeld. Liebe Menschen, die dieses BedÃ¼rfnis einfach nicht in sich haben und nur schwer nachvollziehen konnten, was ich denn immer mit meinem ’religiÃ¶sen’ Tick hatte/habe. Auch als ich in jungen Jahren in den Karmel gehen wollte (Amias hast Du das gelesen? Da siehste mal, was alles aus einem Menschen im Laufe seines Lebens werden kann ...), war das nicht, weil ich die katholische Kirche so toll fand, sondern weil ich Gott und den Menschen dienen wollte. Kontemplativer Orden war mir dann aber doch nicht dienend genug, ich wollte totale Aufopferung und Auslieferung, weshalb ich dann fÃ¼r einige Zeit in einem Pflegeberuf landete.

>Diese Liebe war nicht belastet durch viele Details oder Lehren und reicht so lange zurÃ¼ck wie ich denken kann.

Die Mormonen hatte ich mir ja auch ausgesucht, weil mich meine GefÃ¼hle dorthin gezogen haben/ weil ich meinte, Gott dort besonders zu spÃ¼ren, trotz gewisser MerkwÃ¼rdigkeiten, die mir gleich zu Anfang auffielen, die ich aber verdrÃ¤ngte. Immerhin gefielen sie mir auch besser als viele andere christliche ’Spinner’, die ich mir so anschaute. Aus heutiger Sicht wÃ¼rde ich die Hinwendung zur Mormonenkirche natÃ¼rlich anders interpretieren. Ich wollte Gott dort spÃ¼ren, also habe ich ihn auch dort erlebt. Wer nicht mehr an einem bestimmten Ort sucht, sieht ’ihn’ (das Leben, die Liebe) einfach Ã¼berall. Ausserdem haben bestimmte Menschen in bestimmten Lebensphasen eben einfach bestimmte religiÃ¶se BedÃ¼rfnisse, was jedoch nichts mit d e r Wahrheit zu tun hat.
Wahrscheinlich braucht eben alles seine Zeit, irgendwann Ã¼berwogen fÃ¼r mich bei den Mormonen einfach die Nachteile die Vorteile und dann war es auch nicht mehr schwer fÃ¼r mich, mich von dieser Fessel frei zu machen.

Wo man Gott nun schlussendlich findet, ist meines Erachtens vollkommen egal, so lange man dabei mit sich und der Welt im reinen ist. Ist vielleicht auch eine Altersfrage und da hast Du ja noch viel Zeit. Mich nervt es halt manchmal, dass ich mir mit meiner FehleinschÃ¤tzung, was Gott denn nun von mir erwartet: selbstloses aufopferungsvolles Dienen, das Leben etwas versaut habe, was die sozialen Absicherungen, die Ausbildung und die Altersversorgung angeht. Aber nur manchmal, meistens bin ich einfach glÃ¼cklich noch leben zu dÃ¼rfen und das Leben mit allen Fasern meines Seins geniessen zu kÃ¶nnen, nachdem schon fast alle meine Lieben auf irgendwelchen FriedhÃ¶fen rumliegen, man sollte nicht undankbar sein

Gruss Shana