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Verfasser: lennard Datum: Montag, den 5. September 2005, um 12:04 Uhr Betrifft: Priestertum im Frühchristentum
Das Neue Testament sieht für die Gemeinde Jesu keine besonderen zwischen Mensch und Gott vermittelnde Priesterklasse vor: "Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Mensch: der Mensch Jesus Christus!" (1. Timotheus 2,5) Deshalb gebraucht das frühe Christentum den Titel des Hohenpriesters, der ja im Zusammenhang des alttestamentlichen Tempelkults Mittlerfunktion hatte, ausschlieÃlich im Blick auf Jesus Christus (zum Beispiel Hebräer 4,14-5,6). Der Begriff des Priesters im kultischen Sinne (kohen, hiereus) wird im Neuen Testament für alle an Jesus Christus Gläubigen verwandt (zum Beispiel 1. Petrus 2,9; Offenbarung 1,6). Die im Neuen Testament genannten Ãmter sind ausschlieÃlich Dienstfunktionen der Gemeinde Jesu.
Durch das Anwachsen der Gemeinden und ihre institutionelle Verfestigung, durch den Ausbau der Liturgie und der Lehre, nicht zuletzt durch die antignostische Auseinandersetzung gewannen die Ãmter an Gewicht.
Im zweiten Jahrhundert bildete sich die bis heute verbreitete dreigliedrige hierarchische Struktur heraus: Bischof, Ãltester (presbyteros) und Diakon. Der deutsche Begriff des Priesters hat sich zwar etymologisch aus dem griechischen Begriff "presbyteros" entwickelt, wird aber in der katholischen und eingeschränkt auch in der orthodoxen Kirchengemeinschaft im "kultisch-mittelnden" Sinne (kohen, hiereus) verstanden. Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen katholischem und evangelischem Amtsverständnis.http://de.wikipedia.org/wiki/Priestertum#Fr.C3.BChes_Christentum