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Seite erstellt am 28.3.24 um 20:37 Uhr |
Verfasser: SvenB Datum: Montag, den 8. August 2005, um 14:04 Uhr Betrifft: Verbreitetes Exmo-Problem / persönliche Gedanken
>Manchmal habe ich das Gefühl, daà Leute es sich zu leicht machen und nur den schwarzen Peter weiterschieben wollen, dann merke ich es an, natürlich kann ich mich auch täuschen, lasse mich gern eines Besseren belehren.
Das stimmt. Für einen Exmo ist es ein Einfaches, persönliche Niederlagen oder Schwächen der langjährigen Zugehörigkeit der HLT zuzuschreiben.
Ich habe mich selbst schon ertappt, dass ich weinerlich meinte, dass an diesem oder jenem nur die hlt schuld sei. Aber manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre als relativ normaler Junge aufgewachsen zu sein. Wie wäre ich jetzt?! Welche Fehler würde ich wieder machen, welche nicht. Diese Gedankenspiel sind interessant, führen aber nur weiter, wenn man erkennt, dass es auch noch eine eigne Persönlichkeit gibt. Klar habe ich den Eindruck, wäre ich nicht in der HLT aufgewachsen, ich ich weit weniger Empathie für Menschen hätte - für mich sehe ich das als einen Vorteil. Auch im Job wäre ich ohne HLT nicht so weit gekommen.
Allerdings sind das alles Hypothesen - "was wäre wenn?" - es könnte vieles gewesen sein, vielleicht wäre ich Jugendführer bei der Kolpingfamilie geworden oder Spielführer im Handball (musste ich wegen der Sonntagsspiele aufgeben) oder ich hätte nicht so früh geheiratet und einiges wäre besser gelaufen.
Solche Gedankenspiele sind wie gesagt interessant, um sich besser selbst einzuschätzen aber leben müssen wir hier und jetzt. Die Entschuldigung "ich war Mormone" zieht an einem gewissen Punkt nicht mehr, obwohl Schädigungen durch Indoktrination nicht von der Hand zu weisen sind. Nur irgendwann muss ich die Zügel wieder selbst in die Hand nehmen und vielleicht auch mal zugeben, dass ich für meine Entscheidungen selbst verantwortlich bin.