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Verfasser: SvenB Datum: Montag, den 25. Juli 2005, um 11:22 Uhr Betrifft: Macht und Drohung
Joseph Smith setzte zu starkem MaÃe Drohungen ein. Das durchzieht bis heute die ganze HLT-Kirche.
Der Spruch "Du kannst dich entscheiden, musst aber mit den Konsequenzen leben" impliziert eine Drohung. Und zwar nicht weil dieser Spruch, der gerne von Mormonen verwendet wird, sprachlich eine Drohung darstellt, sondern beruht auf den Gesamtkontext der HLT. Natürlich ist es keine Drohung, wenn ich sage, "du wirst nicht brennen, wenn du deinen Zehnten zahlst", aber was ist wenn ich ihn nicht zahle? dann brenne ich eben. Tolle Sache das mit der Entscheidungsfreiheit. Dazu muss ich aber erst einmal glauben, dass es einen Brand geben wird.
Natürlich kann ein Kind entscheiden, ob es eine heiÃe Herdplatte anfasst oder nicht. Aber was ist, wenn die Platte gar nicht heià ist und das Kind nur seinen Eltern glaubt und ihnen gehorsam ist? Wann beginnt der Zeitpunkt selbst eine Entscheidung zu treffen? Was ist wenn die Herdplatte kaputt ist, also niemals heià werden kann? Woher holt das Kind sich sein Informationen zu dem Thema? Was ist, wenn die Eltern die Kontrolle ausüben und das Kind daran hindern, sich Informationen über Herdplatten zu besorgen?
Das Thema ist etwas komplexer, als du es darstellst. Jeder ehemalige Mormone, der ernsthaft an die Mormonentheologie geglaubt hat, wird bestätigen können, dass es eine wahnsinnige Ãberwindung kostete, seine Zweifel weiter zu verfolgen, die Zensur zu überwinden. Damit reit er sich ein in die Gruppe vieler Sektenaussteiger, die ähnliche Prozesse mitgemacht haben. Dabei handelt es sich übrigens nicht um die Warnung des Gewissens oder des heiligen Geistes, die verarbeitet werden müssen. Die psychischen Prozesse die da ablaufen, werden dem Aussteiger erst klar, nachdem er es geschafft hat aus dem Schlammasel von Indoktrinierung herauszukommen.