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Beitrag 14 von 25
zum Thema Tempelrituale
Seite erstellt am 29.3.24 um 15:17 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Andrea
Datum: Montag, den 12. März 2001, um 7:41 Uhr
Betrifft: Besserung

Guten Morgen, Andreas K.!

Mein Wissenstand von den Mormonen und ihren Riten basiert ja noch von 1980, als ich ausgetreten bin. Daher staune ich, dass manche Dinge verändert wurden, die doch, und da gebe ich dir Recht, angeblich von Gott kommen, und daher nur von ihm geändert werden könnten.

>Da ich mittlerweile traurig erkennen musste, dass es mit der Göttlichkeit der ganzen Sache nicht weit her ist, mache ich mir keine so grossen Sorgen mehr.

Wie meinst du das denn? Die Göttlichkeit der HLTler oder generell? Ich glaube immer noch daran, dass es einen himmlischen Vater (GOTT) gibt, aber m.E. ist er nicht der strenge Zuchtmeister und gnadenlose Verfolger der Sünder, wie er bei den Mormonen dargestellt wird. Für mich ist es "jemand", der ein perfekter Vater ist, einer der mir immer zuhört, der gütig und gnädig ist. Mir wurde bei den Mormonen immer gepredigt, dass wir die Entscheidungsfreiheit haben... Ich denke, das stimmt und daher glaube ich nicht, dass Gott aktiv einschreitet, wenn wir "gesündigt" haben. Sonst könnten wir ihn für jede Katstrophe, für jede Ungerechtigkeit im Leben verantwortlich machen und das wäre zu einfach. Daher haben wohl auch die Mormonen Gesetze geändert und gelockert, ohne dass Gott protestiert hat.

Ich hatte auch nie Angst vor Gottes Strafe, falls ich über die Geheimnisse des Tempels o.ä. spreche, sondern die Horrorstories über Abtrünnige (siehe z.B. das Buch Jakes Journal) und wie die dann zu Tode gekommen sind, die haben mich das Fürchten gelehrt. Es gab damals in Utah etliche Okkulte und sogar einen Stadtteil in Provo, der zu betreten uns nicht erlaubt war. Stupid Andy aus good ole Germany wußte das aber nicht. So hatte ich in der Zeitung ein ad gelesen, dass eine Frau Strickunterricht suchte. Ich (schwanger, disgustingly poor) brauchte Geld, meldete mich und wollte morgens zu ihr. Warum auch immer, ich freute mich wahrscheinlich so über meine eigene Initiative, dass ich vor lauter Tatendrang nicht gebetet hatte, bevor ich das Haus verlassen wollte. Die Tür ging aber nicht auf, so sehr ich auch an dem Knauf drehte. Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die sprach: Andrea, du mußt erst beten! Unwillig verschränke ich die Arme zu einem kurzen trotzigen Gebet und konnte die Tür danach problemlos öffnen. Je näher ich der Gegend kam, in der die Frau wohnte, umso mehr hatte ich das Gefühl, gegen ein Magnetfeld zu laufen. Als ich bei ihr ankam, war ich schon halbwegs in Panik geraten. Es stellte sich dann heraus, dass die Frau von ihrer Schwiegertochter und ihrem Sohn (beide in einer schwarzen Sekte)verflucht worden war, alle in der Gemeinde hatten den Kontakt zu ihr abgebrochen und so suchte sie eigentlich nur jemand, der mit ihr betete, um diese Flüche zu  entkräften. Wir haben gemeinsam niedergekniet (jetzt weiss ich auch,warum ich heute Arthrose in den Knieen habe, hahaha) und gebetet. Ihre Katze ist fauchend durch das Haus gefegt und ich habe mich danach verabschiedet und aus Angst nie wieder gemeldet.

Dieses Erlebnis hat mich sehr nachhaltig beeindruckt und ich fürchte mich noch heute regelrecht vor allem, was mit Satan zu tun hat. Damals (und heute) ist es ein Beweis für mich gewesen, dass es Gott gibt, dass er mich und mein ungeborenes Kind beschützen wollte, und dass wir uns auch vor Satan in Acht nehmen müssen. So wurde halt weiterhin Angst geschürt.

Aber all eure Beitrage haben mich seit vorgestern sehr erleichtert, es tritt endlich Besserung in meinem wirren Hirn ein. Ich habe gestern viel nachgedacht und endlich gemerkt, wie gefährlich die Mormonen überhaupt sind.

Aber ich befinde mich dank Gunar’s Forum nicht nur in bester Gesellschaft sondern auch in einem Stadium der Heilung.

Liebe Grüße,

Andrea

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