Beitrag 60 von 68 Beiträgen. |
Seite erstellt am 28.3.24 um 15:58 Uhr |
Verfasser: Helgor Datum: Mittwoch, den 15. Juni 2005, um 20:04 Uhr Betrifft: Jesusbild
Das mit dem Aussehen ist schon wichtig. Mein Jesus-Bild hat sich als Kind geprägt, als dieser amemikanische Film "King of Kings" über die Mattscheibe flimmerte. Es war ein blonder, blauäugiger Darsteller mit gewellten Haaren und als Kind glaubte ich, so muà Jesus aussehen. So war dies ein Teil meines naiven Gottesbildes. Ein gewachsenes Gottesbild kann man ja nicht eben mal ändern. Gott war für mich immer ein weiÃer Mann. Meine Religionslehrerin in der Grundschule meinte, Gott könnte auch wie ein Hund aussehen oder ein Löwe. Da gab einem das feste Gottesbild im Mornonisus schon Sicherheit.
Jetzt, wo dieser mormonische Gott nicht mehr existiert, fällt auch das ganze Gottesbild. Wenn der historische Jesus von Nazareth (Joshua ben Joseph) nicht der Jesus Christus war, an den die Christenheit glaubt ., ist es egal, wer er sonst war. AuÃer man betrachtet alles als Historiker.
Ich habe mal eine Vorlesung "Die historische Figur Jesu" besucht (Ãltere Geschichte). Da habe ich zum ersten Mal die synoptischen Evangelien als historische Quelle gelesen und nicht als Erbauungslektüre. Als ich dann in Manchester als Austauschstudent war, fragte ich die katholische Kaplanin der Uni in ihrer Sprechstunde, wie sie denn mit der Bibelkritik zurechtkäme. In England sind die Kirchen ja an der Uni vertreten. Ich war ziemlich erstaunt, als sie meinte, die katholische Kirche sei in der Exegese und Hermneutik führend und sie hätte gar keine Probleme mit den modernen Erkenntnissen. In den sechziger Jahren hätte sich da viel getan. Das fand ich beachtlich. Vielleicht ist die kath. Kirche in England ja sehr progressiv. Trotzdem würde ich damit nicht zurechtkommen. Es kann doch nicht alles nur so ein biÃchen wahr sein.