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Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 4. Juni 2005, um 10:37 Uhr
Betrifft: Nicht bei "allen" Menschen

> Bei Tieren finden wir dieses Verhalten nicht, sie leben in den Tag hinein, tun das wofür sie gemacht sind und irgendwann sind sie tot, ohne dass diese Tatsache sie vorher zu beunruhigen scheint. Bei den Menschen - und zwar bei allen - scheint dies anders zu sein.
> Irgendwie scheinen alle von einer Art Unruhe besessen zu sein. Wie Du sagst: Sie scheinen zu fühlen, dass sie an einer Art Unvollständigkeit leiden.

Die meisten Menschen machen das - global gesehen - genauso wie die Tiere. Teils, weil es ihnen tatsächlich egal ist, oder weil sie sich gar nicht vorstellen können einmal nicht mehr zu leben, oder weil sie permanent so große Sorgen haben, dass sie schlichtweg keine Zeit für solche Gedanken aufbringen können. Diejenigen, die einen Großteil ihrer Zeit in die Sinnsuche investieren, sind nach meinen Erfahrungen gar nicht so viele. Ich lese gerade einige biographische Erzählungen von Bauern und Arbeitern aus der Jahrhundertwende 1870 - 1950. Damals gehörte der Tod und das Sterben (auch in jungen Jahren) zum Alltag und wurde nicht groß hinterfragt. Man hatte auch dazu kaum Zeit, denn der Alltag war hart und arbeitsreich. Für unsereinen in unserer Zeit mutet es manchmal direkt gefühllos an, wie die Leute damals vom Tod - auch ihrer eigenen Kinder - berichtet haben, aber für sie war es eben nichts Außergewöhnliches, es gehörte zum Leben.

> Ich muß Dir leider sagen, daß sich in manchen Punkten meine Meinung nicht von der Meinung der HLT-Kirche trennen läßt, weil ich gewisse Meinungen und Erkenntnisse bereits vor meinem Eintritt hatte und diese sich in der Lehre der Kirche wiederfinden.

Wieso leider? Wenn es nur "manche" Punkte sind, die sich mit deiner Meinung decken, dann besteht doch noch Hoffnung, dass du die Kirche als das erkennst, was sie ist - eine Möglichkeit mit ihr zu leben, aber nichts, was lebensnotwendig ist, weil man ohne sie verloren, verdammt oder ein Handlanger Satans ist.;-)

> Deshalb finde ich die Erklärung auch plausibel - mag sie nun von der HLT stammen oder nicht - dass wir irgendwann (vor Millionen Jahren oder gestern?) in der Gegenwart Gottes gelebt haben, uns dunkel daran erinnern und uns nach diesem Zustand zurücksehnen.

Heute wird angenommen, dass das die unbewusste Erinnerung an die Zeit der absoluten Geborgenheit im Mutterleib vor der Geburt sein könnte, nach der wir uns in Krisenzeiten zurücksehnen. Mit der Geburt erlebt der Mensch zum ersten Mal so richtig Stress und Angst. Aber auch eine glückliche Kindheit, in der man Geborgenheit und bedingungslose Liebe erfährt, stärkt einen Menschen sehr für das Leben, und auch danach sehnt er sich zurück, wenn er in einer Krise steckt, dann aber auch bewusst, und daraus kann er dann die Kraft schöpfen um die Krise zu meistern.

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