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Verfasser: PyrenAC
Datum: Mittwoch, den 25. Mai 2005, um 22:40 Uhr
Betrifft: Psychobiographie von Joseph Smith

Hallo, für alle, die sich etwas genauer mit der Entstehung des Buches Mormon befassen wollen, kann ich besonders das Buch "Inside the Mind of Joseph Smith - Psychobiography and the book of Mormon" von Robert D. Anderson empfehlen. (Es ist ein englisches Buch.)

Im Buch versucht der Autor, ein Psychoanalytiker, Parallelen ziwschen Smiths Biographie und den Geschichten des Buches Mormon aufzustellen und kommt zu sehr erstaunlichen Ergebnissen. Viele Handlungen und Personen spiegeln in Wirklichkeit Personen aus seiner Kindheit / Jugend wider, mit denen er in Konflikt gekommen ist. Das Buch Mormon stellt sozusagen eine Art Konfliktbewältigung für Smith dar. Und so nimmt es auch kein Wunder, dass auch das Buch Mormon voll von Konflikten ist, voll von gegensätzlichen Meinungen, voll von bipolaren Gegensätzen und Gegnerschaften.

Ich bin weder Mormone noch Exmormone, sondern habe das Buch Mormon ( und LuB und die köstliche Perle) gelesen, aber die von Anderson dargestellte Interpretation der Texte auch anhand von historischem Material, das er heranzieht, scheint mir sehr logisch schlüssig zu sein.

Was ich mich allerdings frage:
Wenn der Gründer der Mormonen im Buch Mormon seine Konflikte verarbeitet und seine narzisstische Persönlichkeit befriedigt, wie färbt das auf die Mitglieder, die Smith ja in höchsten Tönen verehren, ab? Werden sie auch wie er und nehmen seine Charakterzüge an?
Oder sind es gar nur Menschen mit solchen Persönlichkeiten, die in den Bann der Mormonen geraten und sich dieser Gemeinschaft, die in Deutschland meist in zweifelhaftem Ruf steht, anschließen?
Diese Fragen konnte ich für mich noch nicht klären.
Eine Schulkollegin ist damals Mormonin geworden, aber ich wusste, dass sie vorher psychologische Probleme hatte, weil sie in ihrer Kindheit missbraucht worden ist, von daher lag der Schluss bei mir nahe, dass psychologische Labilität/Unnormalität einen Beitritt fördern könnte.

Das Buch macht aber auf jeden Fall Lust auf eine psychologische Durchdringung des Themas Religion, ich werde in nächster Zeit mal nach einer Psychoanalyse Jesus suchen.

Christoph.

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