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Verfasser: shana Datum: Donnerstag, den 7. April 2005, um 11:43 Uhr Betrifft: Religionen und Gotteserfahrungen
Dazu auf die Schnelle, vielleicht fällt mir später noch mehr ein, ein paar Gedanken von mir:
> l. Der Bibel zufolge ist es keinem Menschen möglich, durch philosophische Beweisführung oder Spekulation Gott so kennenzulernen, wie die Bibel ihn offenbart.
Wieso denn nicht? Diese Aussage kann ich nicht recht nachvollziehen.
>Im Jahre 1940 dachte ich, es sei meine Pflicht als Philosoph, die Bibel zu studieren, die ich als eine Art philosophisches System betrachtete. Ich verwarf alle Theorien über die göttliche Inspiration und beschloÃ, die Schrift so zu studieren, wie jedes andere Buch auch, d.h. sie von Anfang bis Ende durchzulesen. Doch was ich las, stellte mich vor ein Rätsel. Ich konnte nicht sagen, ob es sich hierbei nun um Philosophie, Geschichtsschreibung, Dichtkunst oder Mythologie handelte, noch konnte ich eine klare Botschaft darin erkennen.
Die Bibel ist ja nicht in einem Stück vom Himmel gefallen, wie was wann und warum dazu kam, darüber wurde und wird ja genügend geforscht. Ist also nicht so das grosse Geheimnis. Will sagen, das lässt sich doch alles menschlich erklären.
> l. Jesus Christus offenbarte sich mir so kraftvoll. daà ich ab diesem Zeitpunkt nie wieder daran zweifeln konnte, daà er lebt.
> 1960 betete ein Prediger für ihre Augen.
Gottes-Erfahrungen und Wunderheilungen gibt es in allen Religionen.Ich lese gerade das letzte Buch des verstorbenen Joachim-Ernst Berendt Kraft aus der Stille. In einem Kapitel über Spiritualität schreibt er folgendes: "C.G. Jung machte tabula rasa. Er nannte Religion Folklore. Die Folklore ist in Indien das Hinduistische, in der arabischen Welt das Islamische, bei uns das Christliche, in schamanischen Kulturen das Animistische. Religion minus Folklore: Das ist Spiritualität."
Da sowohl Berendts Vater (Mitglied der Bekennenden Kirche, in Dachau gestorben) als auch sein Grossvater protestantische Pfarrer waren, ist er natürlich auch stark christlich geprägt. Seine Liste der zehn wichtigsten Namen wird von Christus angeführt, was mich erstaunte, da ich ihn ausser als Jazz-Papst eigentlich nur durch etwas abgefahrene Interviews aus der Eso-Szene kannte. Trotz oder mit seinen christlichen Wurzeln versucht er in diesem seinen letzten Buch, sozusagen in seinem Vermächtnis, u. a. die allen Religionen gemeinsame Essenz herauszufiltern. Ein etwas abgehobenes und ungeordnetes Buch, aber mit vielen interessanten Ideen zum eigenständigen Weiterdenken.
So zum Bsp. einer Liste seiner zehn wichtigsten Wörter (Das Sein, sein, Gott, Liebe, Licht, lieben, lauschen, spüren, staunen, loslassen.) oder seiner persönlichen Version des Vaterunsers. Ansonsten ist das Buch (auch inhaltlich) Rainer Maria Rilke und Hermann Hesse gewidmet und beschäftigt sich wie der Titel schon sagt mit Stille. Stille im Gebet. Stille in der Meditation. Sei einfach Stille. Dann geschieht es.