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Verfasser: Martin007
Datum: Montag, den 4. April 2005, um 16:27 Uhr
Betrifft: Ressourcen vs. Reproduktion

>jedoch haben die meisten Politiker eigentlich keine Ahnung was in Parallelgesellschaften vor sich geht. Sie sind auch auf dem einen Auge blind, auch was ihre eigenen Strukturen und Werte angeht. Unterdrückung, antidemokratische und patriarchialische Verhaltensweisen sind doch bei uns und in anderen Ländern in vielen Familien und Gemeinschaften an der Tagesordnung.

>Es ist noch ein langer Weg bis die Welt sich von dieser, oft unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit geschützten, Geisel befreien kann.

Ich habe das Zitat  bewußt auseinandergezogen, weil ich denke, daß Deine Schlußfolgerung falsch ist. 
Die Frage ist nicht,
Wie beseitige ich patriarchaliche Gesellschaften?
, sondern
Warum kommen patriarchalische Gesellschaften zustande?
Warum sind/ waren sie so erfolgreich?

Wenn man diese beiden Fragen beantwortet, ist die Axt an die patriarchalischen Gesellschaft gelegt, wie das westliche Abendland demonstriert.

Meine Gedanken sind, daß termingerechte Vorratswirtschaft in ressourcenknappen Lebensräumen mit beschränkten Handels- und Transportmöglichkeiten zu einer Konkurrenz von Ressourcenbeschaffung und Reproduktion geführt haben. Da die Ressourcenbeschaffung elementarer notwendig war, da man schneller verhungert als ausstirbt, hat die Ressourcenbeschaffung den größeren Wert beigemessen bekommen. Da aber die Frauen in gebärfähigen Alter während der Zeit ihrer Schwangerschaft und frühen Kindesaufzucht etwa vier Jahre aus dem Verkehr gezogen sind., haben sich patriarchalische Strukturen durchgesetzt. Die patriarchalische Struktur wurde erst überflüssig, als Ressourcenbeschaffung nicht lebensnotwendig wurde. In Deutschland könnte man nicht verhungern (außer das Kind in Hamburg, daß amtlich vergessen wurde), weil das Sozialamt eine Mindestreserve bereithalten muß, wenn es ums Leben geht. Damit entfällt die Notwendigkeit des Partiarchats.
Vielleicht mußte deshalb das erwählte Volk immer in die Wüste, damit wieder Ressourcenknappheit entsteht., um die patriarchalische Gesellschaft zu festigen. Schließlich ist die Kirche gegen das Prinzip der Sozialhilfe und will die Menschen lieber verhungern lassen, falls sie keine gnädigen Arbeitgeber finden sollten. In den USA ist die patriarchalische Struktur fester verankert, aber die sozialen Sicherungssysteme sind auch viel rudimentärer, als hier in Westeuropa.

Die bedeutet aber auch, daß alle nichtpartiarchalischen Machtstrukturen keinen Bestand haben werden, sobald dem Sozialamt das Geld (Hartz iv und höher oder Lebensmittelmarken) oder -  was schlimmer ist - die Ressourcen (gepfändete Lebensmittel) ausgehen sollte. Ähnlich wie in dem Film "Der Herr der Fliegen" kulturelles Handeln den Neandertaler nur übertüncht.

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