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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Freitag, den 25. März 2005, um 20:43 Uhr
Betrifft: so kann man es aber auch sehen

Dazu ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung über die Benny Hinn Show, einer Art TV-Evangelisation mit angeschlossener Wunderheilung.

Als jemand, der bei Zeltmissionen ’christianisiert’ wurde, zumindest für eine gewisse Zeit, und als jemand, der sich auch schon einige Benny Hinn Veranstaltungen (und die von vielen anderen TV- und Grossveranstaltungs-Predigern) reingezogen hat, kann ich die Faszination, die von sowas ausgeht, durchaus verstehen.

Aus heutiger Sicht würde ich aber sagen: Achtung - Gefahr - sowas ist saugefährlich und kann tödlich enden und das nicht nur, wenn der ’Führer’ spricht.

<< ...Joyce Fawn, eine Großmutter aus Chicago, setzte ihre Chemotherapie ab – und zwei Monate später war sie tot.

What happened?

Joyce Fawn fiel den Spinnereien des TV-Predigers Benny Hinn zum Opfer. Denn der Scharlatan „heilte“ sie auf offener Bühne von ihrem Lungenkrebs und die gläubige Granny vertraute so sehr auf die Wirkmacht des angeblichen Wunderheilers, daß sie die medizinische Behandlung aufgab. Ein Todesopfer mehr auf der Liste des Benny Hinn.

.........

Massenohnmachten sind lustig, kein Zweifel. Ein Spielverderber, wer dabei nicht lachen kann. Eine dieser Spaßbremsen ist Ole Anthony, der, nebenbei erwähnt, ein ehemaliger Geheimdienstler der Air Force ist, was eigentlich seine Humorlosigkeit lückenlos erklärt: „Nachdem die Massen stundenlang die monotonen Gesänge und Sprechchöre über sich ergehen ließen, nachdem Musik und Lightshow sie in eine kollektive Hysterie getrieben haben, sind sie im ersten oder auch zweiten Stadium der Hypnose. Aus dem Fernsehen wissen sie ja schon, was von ihnen erwartet wird. Und so werden sie effektiv umgeblasen.“

Und Joyce Fawn? Nur ein Strich auf Benny Hinns Todesliste. Denn Hinn behauptet nicht nur immer wieder, Taub- und Blindheit, Krebs und Aids heilen zu können. Er behauptet auch, jede Heilung prüfen zu lassen. Von Medizinern wurden jedoch nur wenige Fälle glaubwürdig bestätigt. Und die haben nichts mit Hinns angeblich gottgegebenen Kräften zu tun. Herbert Vince, Harvard-Dozent und Autor eines Buches über Wunderheiler: „Vielen Menschen geht es nach einer Wunderheilung besser. Aber das ist weniger der Verdienst des Heilers, als der psychologische Effekt.“ (C.B.)

[Quelle: Süddeutsche Zeitung, 03.07.2000]

hier der ganze Artikel:

http://www.humanist.de/news-21.html

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