Das Exmo-Diskussionsforum

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Seite erstellt am 19.4.24 um 15:01 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: chz
Datum: Donnerstag, den 24. März 2005, um 18:03 Uhr
Betrifft: Eindruck

Hallo,
ich bin heute zum ersten Mal Besucher dieser Webseite und somit auch auf das Diskussionsforum gestoßen. Jedoch habe ich mich vor einiger Zeit mit dieser Religion - aufgrund von Gesprächen mit Anhängern - etwas genauer beschäftigt.
Auch nach dem Lesen dieser Seiten hinterlassen die mormonischen Institutionen, die hier vorgestellt wurden, bei mir einen derart negativen und unethischen Eindruck, dass ich mich gezwungen sah, meine Gedanken hierzu mal zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen.
Auffallend ist natürlich der grotesk verblendete Glaube an das ethisch normative Gerüst dieser "Religion", der um stärker zu sein scheint, als bei den traditionell westeuropäischen Religionsgemeinschaften wie der Christen mit Katholiken und Protestanten. Die erste Frage die sich mir bei so einer Einsicht und Beobachtung immer stellt ist, ob denn die Angst vor dem Unbestimmten, die Angst vor der Vergänglichkeit und damit vor dem Tode für diese Menschen so schlimm, so gravierend sein muss, dass sie sich eine solche Fiktion erschaffen müssen, um mit ihren Ängsten fertig zu werden. - Viele alte Menschen sagen zu mir: "Gott ist das einzige was ich noch habe. Wenn es ihn nicht gäbe, wäre mein Leben nutzlos." Sie gehören meist einer christlichen Religion an und gehen peinlichst häufig in die Kirche, damit sie im Nachhinein nicht von Gott bestraft werden; hier wird die irdische Angst ersetzt durch die Angst vor der Verfehlung und der Konsequenzen nach der eigenen Existenz. - Kann man so etwas gutheißen, ist das das Ziel solcher Religionsgemeinschaften? Mit Angst Werbung machen? Das finde ich in höchstem Maße unethisch.
Bei den Mormonen scheint noch etwas hinzuzukommen. Mitglieder, die aussteigen wollen, sich nicht mehr mit dieser Idee, diesem Glauben identifizieren wollen und freiheitlicher denken, werden mit psychosozialen Mitteln, zur Umkehr gebracht. Einige - vielleicht Einzelfälle - fanatischer Handhabung erfuhr ich selbst durch glaubhafte Berichte. In einem Fall wurde ein Jugendlicher von seinen Eltern verstoßen, weil er sich abwendete. In einem anderen Fall wurde ein Jugendlicher bei jedem Widerspruch oder bei jedem Abwenden von der Glaubensidee, die offensichtlich war verprügelt und mit erzieherischen Maßnahmen überzogen. Diese Methoden, sollten sie ungeschriebene oder auch geschriebene Praxis darstellen, sind ebenfalls in höchstem Maße unethisch.
In einer offenen und sich selbst als halbwegs frei denkenden Gesellschaft der Neuzeit, in jeder dieser, darf es so etwas nicht mehr geben. Jedem muss es frei gestellt sein irgendeinen Gott anzubeten oder es eben sein zu lassen. Das Gebot der Religionsfreiheit wird in Deutschland verfassungsrechtlich garantiert. Wenn aber die Religionsfreiheit dazu führt, dass Menschen in ihrem Denken so manipuliert werden, dass es für sie einen wesentlichen Einschnitt in ihrem Leben, ihrem eigenen sozialen Umfeld und sogar in ihrem familiären Umfeld darstellt, dann finde ich, muss man über eine Neubewertung nachdenken.
Bleibt mir nur zum Abschluss ein Wunsch. Und zwar wünsche ich jedem, dass er seinen freien Entschluss möglichst unbeeinflusst von Anderen treffen kann, und ich hoffe das dieser zum Nichtglauben sondern vielmehr zum Glauben an sich selbst führt.

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