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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Donnerstag, den 10. März 2005, um 12:32 Uhr
Betrifft: keine Verteidigung von ungelesenen Büchern, aber

... auch keine Vorverurteilung

Hallo Renate,

ich werde hier auf keinen Fall ein Buch verteidigen, das ich selbst noch nicht gelesen habe. Wäre ja auch mehr als blöd, genauso wie das Gegenteil;-) ... war jetzt nicht auf Dich gemünzt, da Du ja nur über die Person Beck geschrieben hast und nicht über ihr Buch, was jedoch viele Mormonen tun, ohne zu wissen, was denn überhaupt drin steht.

Und was das Erinnern unter Hypnose angeht, bin ich mit Dir einer Meinung, dass das eine mehr als kritische Angelegenheit ist.
Übrigens lässt sich Beck auch schon in ihrem Buch seitenlang darüber aus (Hörensagen, Durchlesen der Buchkritiken auf amazon.com etc.), dass das eben in ihrem Fall nicht so wahr und dass sie sich sehr wohl an vieles aus ihrer Kindheit immer erinnert hat.

Ich kann’s jedoch nicht lassen, auch Dir gegenüber hier ein bisschen zu klugsch...... ;-)

>Martha Beck ist leider aufgrund ihrer Vergangenheit eine wenig glaubwürdige und sehr extreme Person. Ein Beispiel: da sie Bücher gegen Homosexualität geschrieben hat, muss sie sich mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt haben. Dabei soll ihr keinen Augenblick bewusst geworden sein, dass sie falsch liegt?!

Lediglich ein Buch über Süchte und das Bekämpfen von Suchtverhalten und in diesem Buch wiederum nur ein Kapitel, in dem sie und ihr Mann als Autoren allerdings wirklich fälschlicherweise Homosexualität als eine zu bekämpfende Sucht darstellen. Dieses Phämomen könnte man mit ihrer religiösen Erziehung/Indoktrination erklären. Wer sagt uns übrigens, dass sich die beiden ihrer Neigungen nicht durchaus bewusst waren auch schon bei ihrer Hochzeit, scheint ja in Mormonenkreisen nicht unüblich zu sein, siehe die Evergreen-Gruppen, von denen auch Hexe schon mal berichtet hat. Wer schreibt am besten ein Buch über Süchte, Suchtverhalten etc. der Süchtige natürlich. Siehe die vielen Bücher über Eßstörungen, auch grösstenteils von Leuten geschrieben, die sich notgedrungen, weil selbst betroffen mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben.

Ganz nebenbei bemerkt kommt es gar nicht so selten vor, dass Frauen, die als Kinder missbraucht wurden, sich später sexuell beim eigenen Geschlecht besser/sicherer aufgehoben fühlen. Da ich aber wie gesagt, das Beck Buch noch nicht gelesen habe, habe ich keine Ahnung, ob das auch bei ihr so war, oder ob sich da einfach nur zwei Leidensgenossen zusammengeschlossen haben, um den gesellschaftlichen und religiösen Normen ihrer Ursprungsfamilien Genüge zu tun.

>2. Dies ausgerechnet zu einem Zeitpunkt erkennt, in dem sich der - des Missbrauchs -Beschuldigte nicht mehr wehren und verteidigen kann. Wäre ihr Vater nicht gerade Nibley gewesen, dann würde sich wohl kaum jemand für ihre Geschichte interessieren. Egal ob er jetzt schuldig ist oder nicht, er kann sich nicht mehr rechtfertigen - eine gute Sache für die Autorin.

Erkannt und auf den Familientisch gebracht hat sie die Sache ja anscheinend schon 1990 als sie in ihren späten Zwanzigern und ihr Vater gerade mal 80 war. Zum Alter kann ich dann nur noch sagen: Was kann sie dafür, dass ihr Vater im Grossvater-Alter noch Kinder in die Welt setzt. Wer halt als Grossvater meint noch Kinder zeugen zu müssen, darf sich über Probleme mit Kindern im Greisenalter nicht beschweren....

>Auf mich wirkt sie unglaubwürdig, aber sie scheint eine gute Geschäftsfrau zu sein, die weiß wie man sich bestens vermarktet, was sie ja auch mit ihrem behinderten Sohn tut.

Das sei Dir unbenommen, das mit der Unglaubwürdigkeit. Aber warum wird das Erfolgreichsein bei Frauen auch von Frauen selbst immer als etwas leicht bis mittelschwer Negatives angesehen? Klappern gehört zum Handwerk, ohne gute Selbstvermarktung keine erfolgreiche Geschäftsfrau. Und das mit ihrem Sohn könnte man auch so sehen, dass sie durch das Adam-Buch und ihr Engagement auf diesem Gebiet sehr viel für die Akzeptanz von Menschen mit Down-Syndrom in der Gesellschaft getan/erreicht hat.

Also nichts für ungut Renate, wollte nur mal aufzeigen, wie man es auch sehen kann, aber als selbst Betroffene bin ich natürlich bei diesem Thema nicht ganz unbefangen und da noch keiner von uns das Buch gelesen hat, in dem es ja anscheinend nicht nur um Missbrauch, sondern auch um fundamentalistische Religionsausübung und persönliche Glaubensfindung geht, lässt sich schwerlich weiter ohne die notwendige Grundlage darüber diskutieren.

>Damit will ich nicht sagen, dass ich den Missbrauch für ausgeschlossen halte, sondern, dass man vorsichtig sein sollte, und nicht gleich alles glauben, nur weil es gegen ein bekanntes HLT-Mitglied geht

Das sehe ich übrigens genauso wie Du, bloss, weil ich meinte, dass Beck mir nicht vordringlich hysterisch und geldorientiert erscheint, heisst das noch lange nicht, dass ich alles glaube, was mir jemand erzählt, nur weil es mir vielleicht in den Kram passt, gefällt etc.... auch ein Grund, warum es bei mir z.B. nicht zur Taufe kam;-)

Gruss

Shana

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