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Verfasser: Hexe
Datum: Dienstag, den 1. März 2005, um 6:53 Uhr
Betrifft: Es ist nicht so einfach, und hat Folgen!

Liebe Desi,

Der Fall dieses homosexuellen Mormonen, der sich umbrachte, weil ihm nicht nur jede Unterstützung, sondern auch jeder sozialer Kontakt zu seiner ehemaligen Frau und seinen Kindern verwehrt wurde; hatte ja noch ein Nachspiel, besser gesagt, zwei!
Frau und Kinder blieben weiter bei den Mormonen, und als die Frau dann eines Tages einen neuen Mann heiraten wollte (auch ein Mormone), wurde ihr gesagt, das sie nur standesamtlich heiraten dürfe, da sie mit ihrem ersten Mann noch immer im Tempel verheiratet wäre (das geschah alles in den 80iger Jahren). Ihr zukünftiger Ehemann nahm deshalb Abstand von der Eheschließung, und sie wurde in eine Nervenheilanstalt eingeliefert, wie mir eine Mormonin erzählte.
Ihr Sohn, der all den Stress wegen seinem Vater mitbekam, wollte sich, als er volljährig wurde, aus dieser „einzig wahren (und menschenverachtenden) Kirche“ verabschieden; wurde ihm gesagt, das er „dem Teufel anheimfallen würde“, wenn er nicht umkehren würde, wie er mir in einem Brief schrieb, den ich vor vier Jahren erhielt. Daraufhin sagte er laut seiner Aussage, das er wie sein Vater schwul wäre, und erlebte, wie Bischof und Ratgeber ihn mit Abscheu ansahen (diese homophoben Stinker!)
Er ist jetzt verheiratet, Vater zweier Töchter, und Atheist! Zu seinen Schwestern hat er keinen Kontakt, weil diese ihn als „Ausgestoßenen“ betrachten. Er ist übrigens der Einzige, der seine Mutter bis zu ihrem Tod besucht haben soll.
Damals hatte der Ehemann keine Chance gehabt, weil alle gegen ihm standen! Ehefrau und Mormonen logen, die Kinder wurden unter Druck gesetzt (mit religiösem und mütterlichem Liebesentzug); und für einen Menschen, der tagtäglich zu hören bekommt (wie der Mann in dem Buch von Carol Pearson), das es für ihn besser wäre, das er tot wäre, gibt es keine andere Wahl, als diesem verinnerlichtem Selbsthass und der kirchlichen Homophobie dadurch zu „entkommen“; das er sich das Leben nahm!
Würde so ein Fall auch heute noch geschehen?
Ich habe von einem Fall gehört, wo einem Vater das Besuchsrecht zu seinen Kindern verwehrt wurde, weil er, als ehemaliger Zeuge Jehovas, meinte, eine Frau sein zu müssen. Unabhängig davon, wie ich persönlich zu solchen Menschen stehe, finde ich es eine Schweinerei, das ein deutsches Gericht es besser findet, dass ein Kind bei Zeugen Jehovas wegen einer nicht verabreichten Bluttransfusion stirbt; oder durch deren Dämonenglauben in der Psychiatrie landet; als das ein Kind lernt, mit Veränderungen eines Elternteils klar zu kommen. Für mich ein klarer Fall von Heterosexismus!
Und das alles im Namen der Religionsfreiheit!
Ich könnte kotzen!

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