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der Beitrag:
Verfasser: ---007---Abc
Datum: Donnerstag, den 20. Januar 2005, um 11:29 Uhr
Betrifft: Was ist bewiesen ?

Hallo Gunar,

auch wenn ich keine Probleme damit habe, dass Du die Dualität des Menschen nicht anerkennst, so fällt es mir doch schwer, Deine unangemessen(ab-) wertende Beurteilung ("Sorry, aber das ist Blödsinn. Die Dualität des Menschen sollte doch inzwischen jeder fortschrittliche Mensch ins Reich der Märchen verbannt haben") hinzunehmen. Es ist eben m. E. nicht so, dass Wissenschaft die Dualität des Menschen unwiderruflich widerlegt hat. Auch wenn die aktuelle Hirnforschung, die im Gerhirn die Auslösung Handlung vor der zugehörigen mentalen Entscheidung messen will, so gibt es eben doch eine Menge Effekte, die noch nicht gemessen wurden und die die Wissenschaft noch versucht zu erklären, was aber nicht die Existenz eines Geistes ausschließt. Nur ein Beispiel: Erkläre mir aus wissenschaftlicher Sicht, wie ein auf der einen Seite der Erdhälfte lebender Zwilling im gleichen Moment, das Bedürfnis/die Erkenntnis hat, denn anderen Zwilling auf der anderen Hälfte anzurufen, weil dieser im Moment eine kritische Situation durchlebt. Sehr lange neuronale Netze ??? Der kritische Wissenschaftler müsste hier schon mit Wahrscheinlichkeiten/Zufällen rechnen, um dies in den Griff zu bekommen, um nicht auf solch’ unwissenschaftliche Effekte wie Gedankenübetragung und Intuition zurückgreifen zu müssen.

In diesem Zusammenhang mit den Placebos und homöopathischen Dosen noch ein ein interssanter Artikel aus dem Tagesspiegel vom 18.12.04:

Der eingebildete Gesunde
Placebos müssen bitter schmecken, wenn sie wirken sollen

Alexander S. Kekulé
Hippokrates hatte mit Placebos kein Problem. Der griechische Urvater der Medizin war überzeugt, dass Ärzte bereits heilen, indem sie beim Patienten „Zufriedenheit“ erzeugen. Davon abgesehen wusste er bei den wenigen verfügbaren Heilmitteln ohnehin nicht, warum sie wirken. Deshalb war Wasser so gut wie Pflanzenextrakt, Handauflegen so gut wie Diät. Wirksamkeitsnachweise für die Krankenkassen waren noch kein Thema – der Meister aus Kos kassierte grundsätzlich bar.

Heute ist der „Placeboeffekt“ ein Schreckgespenst der Schulmedizin. Ein Placebo („ich werde gefallen“) wirkt, obwohl kein arzneilicher Wirkstoff drin ist. In den 50er Jahren untersuchte der Anästhesist und streng naturwissenschaftliche Harvard-Professor Henry Beecher die Wirkung von Morphium bei verwundeten Soldaten. Mit Erstaunen musste er feststellen, dass bei einem Drittel der Patienten Placebos genauso gut wirken wie das stärkste damals bekannte Schmerzmittel.

Beecher vermutete eine Suggestionswirkung des Arztes als Ursache. Seither wird die Wirksamkeit neuer Arzneimittel in „Doppelblindstudien“ geprüft, bei denen weder Arzt noch Patient wissen, welche Pille echt ist und welche nur aus Zucker und Bindemittel besteht. Da auch unter Placebo-Einfluss teilweise deutliche Besserungen beobachtet werden, ist die Anforderung an neue Medikamente, besser zu wirken, keineswegs trivial. Der statistische Unterschied zwischen „Placebogruppe“ und „Verumgruppe“ (mit echtem Wirkstoff) entscheidet, was Medizin und was Scharlatanerie ist. Er ist der Verteidigungswall der seriösen Medizin gegen die Flut „unwissenschaftlicher“ Alternativmethoden.

Mehrere neue Studien ließen den Schutzwall jetzt bedenklich ins Bröckeln geraten. In einer israelischen Untersuchung mit 89 Ärzten und Schwestern gaben 60 Prozent an, Placebos zur Therapie einzusetzen. Zwei Drittel davon belogen ihre Patienten und sagten, diese bekämen echte Medizin – offenbar mit durchschlagendem Erfolg: 94 Prozent der Befragten waren überzeugt, dass Placebos zumindest gelegentlich wirken. Eine Befragung aus Dänemark mit 672 Ärzten kam zu einem ähnlichen Resultat.

Schon lange ist bekannt, dass die Begleitmusik wesentlich mitentscheidet, ob eine Therapie beim Patienten ankommt oder nicht. Voodoo-Heiler wären ohne ihre beeindruckenden Fetische wirkungslos. Rote und blaue Placebopillen wirken besser als weiße, bittere stärker als geschmacklose. Noch besser als Pillen sind Spritzen oder kleine Scheinoperationen. Am allerbesten wirken jedoch Placebos dann, wenn auch der Arzt glaubt, er verordne ein echtes Medikament.

Genau das ist offenbar seit Jahren geschehen, wie die Teilnehmer des US-Kardiologenkongresses letzten Monat erfahren mussten. Bei der Auswertung der Daten von 6825 Patienten zeigte sich, dass einer der in Kliniken meistverwendeten Betablocker, das Blutdruckmittel Atenolol, das Risiko von Herzinfarkten und Herztod nicht stärker mindert als ein Placebo. Doch damit nicht genug: Auch die „Angiotensinrezeptor-Blocker“, viel gelobte Errungenschaften der modernen Arzneiforschung, verringern die Sterblichkeit nach Herzinfarkt nicht besser als Placebos, wie eine große Studie mit 7599 Patienten ergab. Grund für dieses, die Fachwelt schockierende Ergebnis ist die hervorragende Wirkung der Placebos. Diese zeigt sich jedoch nur unter einer Voraussetzung, die nicht minder bizarr ist: Die Placebos müssen wie echte Herzpillen regelmäßig und pünktlich eingenommen werden. Offenbar ist die moderne Medizin vom Voodoo weniger weit entfernt, als ihr lieb wäre. Allerdings sind die Preise für die modernen Placebos unverhältnismäßig hoch.

Der Autor ist Institutsdirektor und Professor für Medizinische Mikrobiologie in Halle. Foto: J. Peyer

> > Es gibt sogar Studien/Forschungsprojekte, wo man statistisch ausgewertet feststellte, dass Menschen an die explizit gedacht oder für die gebetet wurde, schneller/eher/besser gesundeten.
> Bitte verbreite hier keine Legenden! Das Ergebnis dieser Studie lautet nämlich, dass eine etwas verbesserte Genesung nur dann auftrat, wenn der Betreffende von den Gebeten wusste, ansonsten waren die Gebete völlig wirkungslos.

Was ändert denn die Tatsache, dass die Patienten von den Gebeten wussten ? Dass "Geistheilung" nicht nur eine einseitige Sache ist, sondern durchaus auch aus der Interaktion von Menschen resultiert, wertet doch das Ergebnis der Studie, nämlich dass zwischenmenschliche Kommunikation und einseitige mentale Anstrengung/Hilfestellung wie z. B. Gebet nicht herab. Sicherlich bleibt die Frage, wer die zu schnellerer/besserer Heilung führenden "Botenstoffe" nun losgetreten hat: Das Gehirn des Patienten der aufgrund der verstandesmäßigen Erkenntnis, dass jemand für ihn betet, positiv konditioniert ist ? Eine geistige Verbindung (nicht wissenschaftlich messbar) der beiden untereinander oder mit einer höheren Wesenheit, die letztlich ursächlich für die materielle Auswirkungen nämlich dem wissenschaftlich messbaren "Ausschütten von Botenstoffen" war ?

Wie mißt man eigentlich das was, in Dir oder anderen vorgeht, wenn Sie verliebt sind ? Sind die Botenstoffe und Synapsen die letzte Teilchenströme, womit sich alle Gefühle erklären lassen. Früher dachte man, dass Atome unteilbar, das kleinste Teil wären. Dann kamen Elekronen/Protonen, jetzt sind die Quax schon messbar. Das Licht hat (wissenschaftlich) nachgewiesenermaßen eine Welle/Teilchen-Dualität. Nur weil Geist (interessanterweise handelt es sich nach LuB-Definition ja bei Geist immer um feinere Materie) wissenschaftlich nicht messbar ist, sondern möglicherweise nur immer die etwas gröberen matriellenen Auswirkungen von ihm, ist doch nicht bewiesen, dass es ihn nicht gibt, oder?


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