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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 12. Januar 2005, um 19:11 Uhr
Betrifft: Der exklusive HLT-Club

Hallo Sven,

grundsätzlich hast du natürlich recht und ich kenne selbstverständlich auch diese Seite der Kirche.

> Das HLT-Netzwerk, welches ja fast an jedem Ort der Welt zu finden ist, ist sehr stark. Fast jeder kennt irgendwie jemanden der irgendwo arbeitet oder irgendetwas kann, um einem Mitglied in bestimmten Dingen weiter zu helfen.

Das gibt es aber auch außerhalb der Kirche, vor allem wenn man ein kontaktfreudiger Mensch ist und auf andere zugeht. Man kennt immer jemanden, der jemanden kennt, der einem weiterhilft und das ist nicht wie in der Kirche an die Bedingung einer Mitgliedschaft geknüpft, denn wenn du die Kirche verlässt, dann hast du keinen Anspruch mehr darauf, obwohl du der selbe Mensch geblieben bist. Das ist nicht unbedingt Hochmut, sondern Angst das gleiche Schicksal zu erleiden, nämlich ein Ex-Mormone zu werden, wie auch immer wieder hier demonstriert wird. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das ist dann Freundschaft, die echt ist und nicht abhängig von der religiösen Zugehörigkeit.

Selbstverständlich lebt es sich angenehmer, wenn man von freundlichen Mitmenschen umgeben ist, die bereit sind sich gegenseitig zu helfen und im Notfall füreinander da zu sein, aber das erlebe ich hier in meiner Nachbarschaft auch immer wieder, obwohl ich natürlich auch weiß, dass das nicht selbstverständlich überall so ist, aber auch nicht so selten.

> Aktive Mormonen sind im Allgemeinen und im praktischen Leben verlässliche Partner und Mitarbeiter.

Sie bemühen sich vielleicht mehr als Andere, aber dahinter steckt ja auch der Gedanke das Auserwähltsein repräsentieren zu müssen und auch die Hoffnung auf den Lohn in der Ewiglkeit, für den man sich würdig erweisen muss. Damit will ich aber auch nicht sagen, dass Mormonen nur aus Berechnung handeln, aber es ist schon eine starke Motivation dahinter. Und viele fühlen sich damit auch überfordert, was sie nicht unbedingt zeigen werden.

> Es ist z. B. eben nicht so, dass ALLE Mütter unglücklich sind, manche sind auch sehr glücklich mit ihrem Leben und der Kirche. Ich bekomme das ja Hautnah bei meinen Verwandten mit.

Das ist auch klar. Deshalb sage ich ja immer wieder, wenn jemand in der Kirche glücklich ist, dann soll er es bleiben. Mir geht es aber um diejenigen, die es nicht sind.

> Die Kirchenführer sind selbst so stark geblendet, dass sie ihre Aufgabe als ein Ehrenamt ansehen, und unter ihnen gibt es übrigens auch charakterlich ganz hervorragende Persönlichkeiten.

Deshalb auch meine Einschränkung auf "alle diejenigen in einer Sekte, die mehr oder weniger an der Spitze stehen und genau wissen was sie da tun, denen es primär um Machtausübung, finanziellen Gewinn und Ansehen geht, und darum, ihre absurden Wahnideen anderen aufzuzwingen."

> Wenn das die Dinge sind, die einem Mitglied die Geborgenheit geben, die es braucht, dann wäre es vielleicht besser zu sagen, dass die Mormonen, ähnlich einem Golfclub oder einem Business-Club, ein teurer Religions-Club sind. Wer rein will muss zahlen und hat, wenn er sich an die Clubregeln hält, natürlich auch einige Vorteile.

Dazu hat ja schon Shana viel gesagt, dem ich mich voll anschließen kann. Der Unterschied zu so einem Club ist aber auch der, dass manche Mitglieder nicht gefragt werden, ob sie rein wollen, dass viele unter Druck gesetzt werden, damit sie drinnen bleiben, dass sie durch diesen Druck daran gehindert werden sich anderweitig umzusehen und vor allem, dass ihnen eingeredet wird, ihr Seelenheil würde davon abhängen, dass sie bleiben und gehorsam sind.

Der exklusive Religionsclub wäre ja auch in Ordnung, wenn er allen Mitgliedern seine Statuten offenlegt und deutlich sagt, worum es ihm wirklich geht, eben um das Elitärsein, und wenn er dabei die Kinder aus dem Spiel lässt und sie nicht mit einer Zwangsmitgliedschaft beglückt.

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