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Verfasser: lennard
Datum: Sonntag, den 9. Januar 2005, um 20:22 Uhr
Betrifft: Brigham Young

>Einige meinen auch, Brigham Young mochte keine Schwarzen. Bedenke aber bitte, das auch er ein Mann seiner Zeit war und Schwarze eher als Wilde galten.

Aber an das Oberhaupt der einzig wahren Kirche auf Erden werden besonders hohe Anforderungen gestellt. Er hat ja angeblich einen ständigen Draht zu Gott. Demnach müsste er wissen, dass Schwarze genauso wie Weiße, einfach Menschen sind. Jesus lehrte uns, alle Menschen ohne Unterschied der Rasse zu lieben. Wenn ein Prophet sich Seher und Offenbarer nennt, dann muss er sich gedanklich jenseits von Zeit bewegen und Missstände innerhalb der Gesellschaft durchschauen. Brigham Young, wäre er ein wahrer Prophet gewesen, hätte er sich deshalb klar gegen die Rassendiskriminierung aussprechen müssen, denn Jesus hat sich stets gegen Diskriminierung in jeglicher Form ausgesprochen. Brigham Young hätte nicht in öffentlichen Ansprachen herablassende Kommentare über Schwarze abgeben dürfen, wäre er ein wahrer Prophet gewesen. Es gibt bei den Mormonen einen tollen Spruch, der besagt, was würde Jesus in der Situation tun. Würde er herablassend über Menschen sprechen? Die Entschuldigung, dass Brigham Young ein Mann seiner Zeit war, ist bei allem Respekt, unzulässig. Zulässig wäre sie nur, wenn er eben kein Prophet, Seher und Offenbarer gewesen wäre. Da er aber mit angeblichen übernatürlichen Fähigkeiten ähnlich wie Moses ausgestattet gewesen sein sollte, geht deine Entschuldigung für ihn absolut ins Leere.

>Nicht alles, was er sagte ist Heilige Schrift.
Aber man muss doch wohl sagen können, dass Ansprachen von Propheten bei Generalkonferenzen den gleichen Stellenwert besitzen, wie heilige Schrift, wenn man schon von der absoluten Wahrheit der Kirche ausgeht.

>Seit 1978 dürfen alle männlichen Mitglieder der Kirche das Priestertum erhalten. Ich glaube, das die Kirche erst dann bereit war, über ihren Standpunkt nachzudenken, darüber zu beten und sich auch für farbige Priestertumsträger zu öffnen.
Die Kirche oder der Prophet, Seher und Offenbarer?
>Bedenke bitte die Rassenunruhen unter Martin Luther King, die herbe Rassentrennung in den Südstaaten und das ganze gesellschaftliche Klima in den USA. Hier musste ein böses Stück Geschichte aufgearbeitet werden, das sich bis in die Kirchenkreise hineinzog.
Eindeutig hat die Kirche auf den Wandel in der Gesellschaft reagiert und die Diskriminierung hinsichtlich der Priestertumsvergabe an Nicht-Weiße aufgegeben. Man hat bei der Kirche immer irgendwie den Eindruck, da muss erst mit Gewalt von außen eingewirkt werden, damit die Kirche sich ändert und sich näher auf die Lehren Jesu hinbewegt. Nur kommt der Druck für Veränderungen niemals von innerhalb der Kirche und das ist für eine Kirche, die den Anspruch erhebt, die einzig wahre Kirche zu sein, nicht sehr hilfreich, denn die Wahrheit wird immer zunächst von der Welt ausserhalb der Kirche vorgelebt!

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