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Seite erstellt am 20.4.24 um 1:06 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Rainer
Datum: Mittwoch, den 15. Dezember 2004, um 23:02 Uhr
Betrifft: Du weichst aus und drückst dich vor einer Antwort

> Dafür kam gleich das Thema Ohrringe / Piercing / Tatoos daher. Und da haben wir schon wieder die nächste "Sauerei", Sven behauptet, G.B.H. hätte Piercings verboten, im englischen Original steht aber "discourage" und das heißt nun mal "abraten" und nicht "verbieten". Und so geht das munter weiter.

Ja, sicher, auch das WdW ist ja nur eine ’Empfehlung’. Im Grunde bist du doch mit dieser Aussage jetzt schon dabei, genau das zu tun, was Amias dir vorgeworfen und du so vehement bestritten hattest:
>Das sagst du aber auch nur, weil sich da eure Sekte auch wirklich nicht einmischt. Täte sie es, dann hättest du ihr Verhalten verteidigt.

Sven hat sich die Mühe gemacht und ein paar Quellen rausgesucht, u.a. das hier:
>I submit that it is an uncomely thing, and yet a common thing, to see young men with ears pierced for earrings, not for one pair only, but for several. They have no respect for their appearance. Do they think it clever or attractive to so adorn themselves? I submit it is not adornment. It is making ugly that which was attractive. Not only are ears pierced, but other parts of the body as well, even the tongue. It is absurd. We--the First Presidency and the Council of the Twelve--have taken the position, and I quote, that "the Church discourages tattoos. It also discourages the piercing of the body for other than medical purposes, although it takes no position on the minimal piercing of the ears by women for one pair of earrings." Pres. Gordon B. Hinckley, General Relief Society Conference, September 24, 2000

Wie auch immer die korrekte Übersetzung lautet, hier spricht der von den Jugendlichen als Profet, Seher und Offenbarer anerkannte Präsident der Kirche sozusagen als Stellvertreter des Herrn zu ihnen. Und in dieser Angelegenheit, die dir angeblich nicht bekannt war, werden ungewöhnlich deutliche Worte gesprochen, die man in dieser Form nicht so oft hört:
>We--the First Presidency and the Council of the Twelve--have taken the position, and I quote, that "the Church discourages tattoos"

Du versuchst, die Position der Kirche herabzumildern oder zu verteidigen, indem du den Eindruck erweckst, es handele sich nur um eine Empfehlung. Ich kann dir mal ein anderes Beispiel nennen, wie Empfehlungen von Kirchenführern umgesetzt werden. Nachdem der Gebietspräsident (ich glaube, es war Tobler, ist schon so lange her) unseren Pfahl besucht hatte, wurde auf sein Geheiß in unserem Pfahl die Losung ausgegeben, dass beim Zwischenlied in der Abendmahlsversammlung die Gemeinde sitzen bleiben sollte. Ich habe das als Bischof nicht ernst genommen, weil mir diese Einmischung blödsinnig und überflüssig vorkam. Natürlich blieb das im Pfahl nicht unbemerkt und ich wurde mehrfach von hohen Räten auf diese Anweisung des Pfahlpräsidenten aufmerksam gemacht. Zu diesem Zeitpunkt rumorte es bereits ein wenig in der Gemeinde, da es natürlich einigen Mitgliedern nicht verborgen blieb, dass sich hier der Bischof nicht an die Weisung des PP hielt. Zufällig kam dann der Hohe Rat an einem Sonntag, als ich krank war und die Weisung wurde umgesetzt. Später habe ich dann der Gemeinde gesagt, dass jeder aufstehen dürfe, der das Bedürfnis dazu habe, aber es hat dann keiner mehr getan. Mir ist klar, dass ich hier aus einer Mücke einen Elefanten gemacht habe, aber micht regt dieses Affentheater heute noch auf, wenn ich daran denke. Und auch diese Episode hat ihren Beitrag geleistet, dass ich schließlich das Handtuch geworfen habe. Als wenn es in einer Gemeinde nicht dringendere Probleme gäbe.

Ich bewundere die Jungen Männer, die nach dieser Aussage des Profeten den Mut haben, ihr Ohrpiercing oder den Ohrring weiterhin zu tragen. Sie zeigen mehr Rückgrat, als ich damals. In mancher Gemeinde ist so ein Verhalten sicher ein Anlass für eine Unterredung mit dem Bischof.

Ob nun Ratschlag oder Verbot, meine Frage zielte ja auf die ’Einmischung’ der Kirche - und als solche darf man das wohl bezeichnen, also noch einmal Gustl, was hältst du von der Einmischung der Kirche in so einem eigentlich harmlosen persönlichen Bereich?

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