Beitrag 64 von 79 Beiträgen. |
Seite erstellt am 29.3.24 um 12:36 Uhr |
Verfasser: gustl Datum: Dienstag, den 14. Dezember 2004, um 19:29 Uhr Betrifft: Et ceterum censeo...
>Das sagst du aber auch nur, weil sich da eure Sekte auch wirklich nicht einmischt. Täte sie es, dann hättest du ihr Verhalten verteidigt.
Du schreibst ja wirklich wie einer, dem sie mit dem Teelöffel Taufwasser auch gleich noch die alleinige allseligmachende Allwissenheit über den Kopf gegossen haben.
Was Du mir also sagen willst: Was ich tue ist falsch und wenn ich etwas tun täte, was richtig wäre, dann wäre es doch falsch, weil ich es tun täte.
Und wenn ich es nicht tun täte, wäre es trotzdem falsch, weil ich es nicht tun täte. Oder wie?>Ich wette, dass der Konsum von Antidepressiva in Utah zurückgehen würde, wenn der Sekte etwas an ihren Schäfchen gelegen hätte und sie sie nicht dermaÃen überfordern würden.
Schon wieder so ein Fall von Allwissenheit. Klar, Depressionen kommen von Ãberforderung und sind nicht eine Mangelerscheinung von z.B. Lithium. Seine Durchlaucht Giovanni hat es so beschieden und Schwups haben wir ein neues Dogma. Also Mediziner hört hört! Und jeder, der etwas anderes behauptet ist ein Ketzer und kommt auf dem Scheiterhaufen.Aber weil ich sowieso schon in Deine Hölle komme: Die Fakten sehen etwa so aus (wobei das nicht die allerneuesten Zahlen sind):
In Utah werden pro Jahr und Kopf 1.1 Verschreibungen von Antidepressiva ausgestellt, gegen über 0,7 im US Bundesdurchschnitt.
Dazu muà man aber wissen, dass im US Durchschnitt einschl. Utah ca. 50 % aller Verschreibungen von 5 % der Patienten verbraucht werden.
Also die Behauptung, die Einwohner von Utah würden signifikant mehr Antidepressiva verbrauchen stimmt aus zwei Gründen nicht.
Erstens betrifft es nur etwa 5% der Bevölkerung. Eine sehr dünne Basis für zuverlässige statistischen Aussagen.
Zweitens sagt die Statistik nur aus, wieviele Antidepressiva verschrieben wurden, nicht aber wie viele tatsächlich eingenommen wurden.
Ãbrigens hat Utah auch eine höhere Verschreibungsrate an anti-diabetic medication, analgesic (high-dose pain pills) und anti-inflammatories (Entzündungshemmer)
Quelle: http://www.geocities.com/Heartland/Meadows/1247/prozac1.htmDie höhere Verschreibungsrate könnte laut diesem Bericht übrigens auch daher rühren, dass die Einwohner von Utah besser krankenversichert sind als die Einwohner anderer Bundesstaaten. (Krankenversicherung ist in USA freiwillig und nicht selbstverständlich).
Nicht zuletzt gibt es in USA eine extrem hohe Dunkelziffer bei der Beschaffung von Psychopharmaka. Die höhere Verschreibungsrate könnte also auch daher kommen, dass die ehrlichen Mormonen sich das Zeugs ordentlich verschreiben lassen.So und nun kannst Du mir die Inquisition auf den Hals hetzen.
Gustav